Die Lehren aus dem Brasilien-Rennen mit dem Ferrari-Debakel
Das Wichtigste in Kürze
- Max Verstappen fährt im Grossen Preis von Brasilien überlegen den Sieg ein.
- Bei Ferrari spitzt sich nach dem Crash der beiden eigenen Fahrer die Lage zu.
Im vorletzten Saisonrennen der Formel 1 ist bei Ferrari der Worst Case eingetreten: Sebastian Vettel und Charles Leclerc kollidieren und scheiden beide aus.
Die Teamleitung von Ferrari steht nun kurz vor dem Ende eines unter dem Strich ohnehin enttäuschenden, weil wieder titellosen Jahres. Und vor der Aufgabe, den viermaligen Weltmeister Vettel (32) und den zehn Jahre jüngeren Leclerc irgendwie zu befrieden.
So dass sie im kommenden Jahr erfolgreich sein können. Denn Red Bull bringt sich für den künftigen Titelkampf mehr und mehr ins Spiel.
Lecrerc ist die Zukunft von Ferrari
Das Teamduell ist seit Saisonbeginn giftig. Vettel, der viermalige Weltmeister auf der einen Seite, 32 Jahre alt. Seine fünfte Saison für Ferrari.
Leclerc ist neu, aber auch nicht ganz. Er kommt aus der Talentschmiede der Scuderia.
Als die Verpflichtung des zehn Jahre jüngeren Monegassen von Sauber zu Ferrari bekanntgegeben wird, machen die Verantwortlichen deutlich: Es ist eine Personalie für die Zukunft. Leclercs Vertrag endet nach der Saison 2022, der aktuelle von Vettel nach der nächsten Saison.
Vettel kann Ausgangslage nicht nutzen
Vettel, der auch durch eigene Fehler immer wieder in die Kritik gerät, muss sich trotz Titel-Meriten gegen Leclerc beweisen. Der Neuzugang will von einer Rolle als Nummer zwei nichts wissen. Er grantelt im Rennen bei entsprechenden Anweisungen und lässt sich seinen Unmut deutlich anmerken.
Vettel ist dabei nicht in der Lage, ihn sportlich zu beherrschen. Stattdessen rast Lerclerc zu zwei Siegen, holt sieben Mal die Pole. Vettel gelingt ein Sieg, zweimal steht er auf Startplatz eins.
Auch in Brasilien ist Vettel nicht gerade top. Er verliert beim Start einen Platz, während Leclerc sieben Plätze in sieben Runden aufholt. Und irgendwann auch vor Vettel liegt. Deswegen kommt es überhaupt erst zum Kontakt.
Teamchef Mattia Binotto beliess es im Teamduell in der Öffentlichkeit meist bei Freundlichkeiten. Was intern ablief, ist nicht bekannt. Er kündigte eine Fehleranalyse an ebenso wie ein Gespräch in Maranello nach der Rückkehr aus Südamerika.
Verstappen neuer erster Herausforderer von Hamilton
Seit dem Sommer ist er schon richtig gut drauf.
Verstappen holte Siege in Österreich und Deutschland. Nun liess der Red-Bull-Pilot den Erfolg in Brasilien folgen. Dort wo er ein Jahr zuvor durch eine späte Kollision um den Sieg gebracht worden war. Eine beeindruckende Vorstellung.
Das Überholmanöver zum Sieg nach der zweiten Safety-Car-Phase gegen den sechsmaligen Weltmeister Hamilton machte Geschmack auf mehr.
Der einstige Branchenführer Red Bull war einst mit Vettel von 2010 bis 2013 viermal Fahrer- und Konstrukteursweltmeister. Nun avanciert das Team mit dem neuen Motorenpartner Honda wieder zu einer Siegmannschaft.