Ferrari-Streit: Teamchef Binotto gibt sich gelassen
Ferrari-Streit: Teamchef Mattia Binotto muss zwischen Sebastian Vettel und Charles Leclerc vermitteln. Die Anspannung ist ihm nicht anzumerken.

Das Wichtigste in Kürze
- Ferrari-Teamchef Mattia Binotto muss zwischen Vettel und Leclerc vermitteln.
- Der 49-Jährige lässt sich die Anspannung jedoch nicht anmerken.
Ferrari-Teamchef Mattia Binotto spricht selbst über den eskalierenden Fahrerzoff zwischen Sebastian Vettel und Charles Leclerc gelassen.
Nach dem jüngsten Krach in Russland er «positive, konstruktive, ehrliche, faire und transparente» Diskussionen mit seinen Streitpiloten geführt. Dies erzählte der 49-Jährige am Rande des Grand Prix von Japan in Suzuka am Freitag. Dabei benutzte er auffallend viele Adjektive.
Keine Dreierrunde
Vettel und Leclerc bezeugen diese Gespräche mit ihrem Boss. Die Aussagen des 32-jährigen Deutschen und seines 21-jährigen monegassischen Herausforderers legen jedoch kaum missverständlich nahe: Es gab jeweils separate Sitzungen. Binotto mit Vettel, Binotto mit Leclerc. Aber keine Dreierrunde.

«Wir haben die Absicht zu versuchen, die Situation zum Wohle des Teams zu regeln. Und sicherlich auch zum Wohle der Fahrer. Wir nehmen uns ein paar Dinge vor, die verbessert werden können». Dies führte Binotto auf dem Podium bei der offiziellen Teamchef-Pressekonferenz aus.
Ferrari-Streit in Sotschi
Zuletzt in Russland hatte sich Vettel einer Anweisung vom Scuderia-Kommandostand widersetzt. Er wollte Leclerc nach dem Start nicht wieder vorbeilassen. «Was in Sotschi passiert ist, ist nichts wirklich Schlimmes. Man muss es aber angehen und verbessern», meinte Binotto.

Man muss sich vor Augen führen, dass Vettel und Leclerc erst seit dieser Saison Ferrari-Stallrivalen sind. Und der auch über den Boxenfunk hörbare Konkurrenzkampf hat schon eine erstaunliche Intensität gewonnen. Zankereien und Schmollen inklusive.
Mercedes zu Ferrari-Streit: «Interessante Dynamik»
«Die haben da drüben eine interessante Dynamik», bemerkte Weltmeister Lewis Hamilton. Er kennt sich mit interessanten Dynamiken selbst bestens aus. Als am Ende schockgefrostet liesse sich die Beziehung zu seinem früheren Mercedes-Stallrivalen Nico Rosberg bezeichnen. Das Duell mit dem Deutschen brauchte allerdings eine gewisse Anlaufzeit, um sich zu einem Giftduell auszuwachsen.

«Immer wenn zwei Alphatiere um Positionen kämpfen, birgt das innerhalb des Teams das Potenzial für eine Rivalität und Eskalation». Das meinte auch Mercedes-Teamchef Toto Wolff, der in Sachen Hamilton/Rosberg genügend Erfahrungswerte besitzt.