Formel 1: Robert Kubica vor dem Wechsel von Williams in die DTM?
Robert Kubica steht offenbar vor dem erneuten Abschied aus der Formel 1. Der Pole ist für die kommende Saison ein Kandidat auf ein Cockpit in der DTM.
Das Wichtigste in Kürze
- Robert Kubica könnte sich nach nur einem Jahr aus der Formel 1 verabschieden.
- Der Pole ist in Gesprächen mit den DTM-Teams von Audi und BMW.
- Mit dem bayrischen Hersteller hat der Pole eine gemeinsame Vergangenheit.
Nach seinem schweren Rallye-Unfall arbeitete Robert Kubica fast ein Jahrzehnt auf sein grosses Ziel hin. Der Pole wollte unbedingt in die Formel 1 zurückkehren – und schaffte das 2019. Mit Williams gab der Fan-Liebling sein Comeback in der Königsklasse und holte im Chaos-GP von Deutschland sogar einen Punkt.
Davon abgesehen verlief die Comeback-Saison aber desaströs. Im direkten Duell mit Rookie George Russell liegt der Pole deutlich zurück. Das Williams im kommenden Jahr eine grössere Rolle in der Formel 1 spielt, ist zweifelhaft. Und Kubicas wiederholte Anschuldigungen, das Team bevorzuge Russell in Materialfragen, schadet seinem Standing im Team.
Plant Kubica den Wechsel in die DTM?
Deshalb sieht sich der Pole offenkundig nach anderen Optionen um – und wird in Deutschland fündig. Das Management von Kubica stand in Kontakt mit dem Audi-DTM-Team. Sportchef Dieter Gass bestätigt den Kontakt gegenüber «motorsport-total.com».
Kubica sei «auf jeden Fall ein interessanter Fahrer, auch für die gesamte Serie. Es ist aber noch sehr früh, um in Hinblick auf die Situation unserer Werksfahrer zu sehr ins Detail zu gehen.» Klar ist: Audi steht nicht unter Druck, hat schon vorzeitig beide Titel fixiert. Am Fahrerkader in den sechs Werksautos wird sich wohl nichts ändern.
Anders sieht das allerdings beim Kundenteam WRT aus. Zwar haben Pietro Fittipaldi und Jonathan Aberdein starke Leistungen gezeigt – Kubica bringt aber Geld mit. Vor allem das Cockpit von Fittipaldi könnte wackeln.
BMW kennt Kubica noch aus der Formel 1
Die Alternative heisst BMW: Mit den Münchnern ist Kubica aus gemeinsamen Tagen eng verbunden. 2009 holte er für BMW-Sauber den einzigen Sieg in der Formel 1. BMW-Motorsportchef Jens Marquardt macht kein Geheimnis daraus, dass man mit dem Polen Gespräche führt.
«Wir sind durch seine BMW-Vergangenheit schon lange immer wieder mal mit ihm in Kontakt. Es ist normal, sich die Optionen offen zu halten», beschwichtigt Marquardt. «Da geht es nicht immer darum, darüber zu reden: ‹Willst du im kommenden Jahr für uns fahren?›»
Schon 2013 testete Kubica ein DTM-Auto, damals noch für Mercedes. Die verletzte rechte Hand bereitete keine Probleme, und erwiesen schnell ist der Pole ohnehin. Für BMW könnte er vor allem interessant werden, wenn das geplante Kundenteam in der DTM zustande kommt.