Jonathan Rea: WSBK-Weltmeister weint der MotoGP-Chance nach
In der Superbike-WM war Jonathan Rea die letzten Jahre unschlagbar. Trotzdem weint er der verpassten Chance nach, in der MotoGP sein Glück zu versuchen.
Das Wichtigste in Kürze
- Jonathan Rea gewann in der Superbike-WM mit Kawasaki vier Titel en suite.
- Trotzdem trauert er dem verpassten MotoGP-Einstieg nach.
- Nun schiesst der Brite gegen den Repsol-Honda-Chef Livio Suppo.
Jonathan Rea hat in der Superbike-WM eine beachtliche Karriere hingelegt. Der Brite gewann mit Kawasaki vier WSBK-Titel in Folge und hat sich als einer der besten Motorrad-Fahrer etabliert. Eine echte Chance, sich in der Königsklasse MotoGP zu beweisen, erhielt der Nordire aber nie.
In seiner Autobiografie rechnet der Kawasaki-Star nun mit Honda ab. Denn als er noch für die Japaner in der Superbike-WM fuhr, war er mehr als einmal knapp am MotoGP-Einstieg dran.
«Es gab Gerüchte, dass das Gresini-Team interessiert ist», erinnert sich Jonathan Rea an das Jahr 2012. «Das kam hauptsächlich vom Repsol-Honda-Teamdirektor Livio Suppo, dem ich sehr viel Vertrauen schenkte.» Doch Alvaro Bautista – jetzt in der WSBK mit Ducati direkter Konkurrent von Rea – kam ihm bei Gresini zuvor.
Jonathan Rea schiesst gegen Livio Suppo
Zwei Jahre später wurde – nun bei LCR-Honda – wieder über Rea spekuliert. Aber auch damals schloss sich die Türe, stattdessen unterschrieb Cal Crutchlow bei den Italienern. Und Livio Suppo unterbreitete Rea ein Angebot, das ihm dieser noch heute übel nimmt.
«Ich weiss nicht, für wie dumm uns diese Leute halten», schiesst Rea. Suppo habe ihm ein Kundenmotorrad angeboten – mit dem, wie sich später zeigte, kein Blumentopf zu gewinnen war. «Ich meinte, dass ich bereit bin, Einschnitte beim Gehalt zu akzeptieren, wenn ich in der MotoGP ein Werksmotorrad bekomme.»
«Suppo schaute mich an, als ob ich Dreck bin, den er sich vom Schuh kratzt. Er meinte: ‹Warum denkst du, dass du eine Werksmaschine verdienst?› Ich stand auf und ging. Das waren die letzten Gespräche, die ich mit Honda über einen MotoGP-Aufstieg führte.»
Es war auch das Ende seiner Beziehung mit Honda. Jonathan Rea wechselte in der Folgesaison zu Kawasaki und dominierte vier Jahre lang die Weltmeisterschaft. Erst 2019 scheint er in Alvaro Bautista seinen Meister gefunden zu haben.