Langstrecken-WM: Vanwall wirft Ex-F1-Weltmeister Villeneuve raus
Keine zwei Wochen vor den 24 Stunden von Le Mans hat Vanwall überraschend Jacques Villeneuve entlassen. Nur: Der erfuhr erst aus den Medien von seinem Rauswurf.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Vanwall-Team trennt sich kurz vor den 24 Stunden von Le Mans von Jacques Villeneuve.
- Der Ex-Formel-1-Weltmeister wird im Vorfeld nicht über den Rauswurf informiert.
- Villeneuve zeigt sich tief enttäuscht – er habe sich «akribisch» vorbereitet.
Eigentlich wollte Jacques Villeneuve bei den 24 Stunden von Le Mans nach der «Triple Crown» des Motorsports greifen: Das Indy 500 und den Formel-1-Weltmeistertitel hat der Kanadier in seiner langen Karriere bereits gewonnen.
Mit dem Nachzügler-Team Vanwall waren die Chancen auf einen ersten Le-Mans-Triumph aber nur gering. Und nun sind sie gänzlich dahin: Anfang der Woche trennte sich Vanwall nur zwei Wochen vor dem Langstrecken-Klassiker vom Ex-Formel-1-Piloten.
Villeneuve erfuhr aus Medien vom Rauswurf
Allerdings wusste der Kanadier, der Anfang der Woche die Geburt seiner Tochter Olivia feierte, nichts von seinem Rauswurf. Das geht aus einem Statement des Weltmeisters von 1997 hervor, das er am Mittwoch veröffentlichte.
«Ich bin zutiefst enttäuscht, dass ich aus einer öffentlichen Ankündigung erfahre, wer mich in Le Mans ersetzt. Bis heute habe ich keine offizielle Mitteilung vom Team erhalten», heisst es in der Stellungnahme des 52-Jährigen. Er habe noch einen gültigen Vertrag, so Villeneuve.
«Der Zeitpunkt der Veröffentlichung fiel seltsamerweise mit meiner Ankunft im Krankenhaus zur Geburt unserer kleinen Tochter zusammen. Das Team war sich dieses persönlichen Familienereignisses sehr wohl bewusst», ärgert sich der Kanadier.
«Ich bin zutiefst enttäuscht»
Er habe sich nichts zuschulden kommen lassen. «Meine Vorbereitung auf Le Mans war akribisch und gut organisiert. Ich bin zutiefst enttäuscht, dass mir die Möglichkeit zur Teilnahme zu Unrecht und willkürlich verwehrt wurde.»
Bisher war die Saison für Vanwall und Villeneuve enttäuschend verlaufen. In Sebring belegte man Platz acht, in Portimao und Spa fiel man zweimal aus. In beiden Fällen sass Villeneuve beim Ausfall am Steuer – in Portugal aber durch ein unverschuldetes Bremsversagen.