Mercedes: «Wir ändern am neuen Auto jede einzelne Komponente»
Erstmals seit 2011 bleibt Mercedes eine komplette Formel-1-Saison ohne einen Sieg. Für 2024 entwickelt man ein völlig neues Auto – das birgt auch Risiken.
Das Wichtigste in Kürze
- Lewis Hamilton und George Russell bleiben in der Formel 1 ohne einen Saisonsieg.
- Für 2024 verspricht man bei den Silberpfeilen ein völlig neu entwickeltes Auto.
- Das ist allerdings auch mit Risiken verbunden.
Mercedes plant einen radikalen Schritt, um 2024 wieder eine Chance auf den Weltmeistertitel in der Formel 1 zu haben. Laut Teamchef Toto Wolff soll am W15 von Grund auf alles neu konzipiert werden. Die Silberpfeile hatten die am Wochenende in Abu Dhabi zu Ende gegangene Saison auf Gesamtrang zwei beendet.
Allerdings gelang weder Lewis Hamilton noch George Russell ein Rennsieg. Erstmals seit 2011 blieb Mercedes eine Saison lang ohne einen Grand-Prix-Erfolg. Entsprechend gross ist der Frust beim erfolgsverwöhnten deutsch-britischen Rennstall. Der nächstjährige Rennwagen soll eine ganz andere Richtung einschlagen als bisher.
Radikaler Umbau bei Mercedes geplant
Schon früh im Jahr 2023 erkannte man bei den Silberpfeilen, dass die Entwicklungsrichtung die falsche ist. Von den kontroversen «Zeropod»-Seitenkästen und dem damit verbundenen Aerodynamik-Konzept verabschiedete man sich in Monaco. Teamchef Toto Wolff bestätigt nun den radikalen Konzeptwechsel.
«Wir ändern das Konzept», so der Österreicher nach dem Abu-Dhabi-Abschlusstest gegenüber «Motorsport.com». «Wir entfernen uns komplett von der Art und Weise, wie wir das Chassis gestaltet haben. Von der Gewichtsverteilung und dem Luftstrom», erklärt der Mercedes-Teamchef.
«Wir ändern buchstäblich jede einzelne Komponente – nur so haben wir eine Chance.» Allerdings gebe es keine Garantie, dass der radikale Umbau auch tatsächlich den gewünschten Erfolg bringt. «Wir könnten es auch falsch machen. Zwischen weniger aufholen als erhofft und viel aufholen und an der Spitze mitfahren ist alles möglich.»
«Wir dürfen nichts unversucht lassen»
Wolff rechnet auch damit, dass die Konkurrenz hinter Red Bull einen Schritt vorwärts macht. «Ich habe keinen Zweifel daran, dass McLaren im nächsten Jahr ganz vorne mitmischen wird. Und vielleicht auch Aston Martin und vielleicht andere», so der Österreicher. Vor allem McLaren gelang im Saisonverlauf ein bemerkenswerter Schritt nach vorne.
Einen solchen erhofft man sich nun auch bei den Silberpfeilen über den Winter. «Wir dürfen nichts unversucht lassen, und das tun wir in Brixworth und Brackley. Es ist hart, daran erinnert zu werden, dass es nur der zweite Platz ist. Aber das ist auch eine grossartige Gelegenheit für uns, zurückzuschlagen und nach den Sternen zu streben.»