Formel 1 macht Pause: So kommen Renn-Fans im Winter auf ihre Kosten
Die Formel 1 verabschiedet sich für knapp 100 Tage in die Winterpause. Wer nicht bis März auf Renn-Action warten will, muss sich nach Alternativen umsehen.
Das Wichtigste in Kürze
- Knapp 100 Tage verbleiben noch bis zum Start der neuen Formel-1-Saison.
- Motorsport-Fans müssen sich für die Winterpause nach anderen Rennserien umsehen.
- Vor allem die Langstrecken-Szene liefert gute Alternativen für die Wintermonate.
Etwas mehr als drei Monate müssen sich Fans der Formel 1 bis zum nächsten Grand Prix gedulden, erst am 2. März gehen in Bahrain zum Saisonauftakt die Lichter aus – wegen des Ramadan noch dazu an einem Samstag. Die einzigen Lichtblicke zwischendurch sind die drei Testtage Ende Februar.
Hinzu kommt, dass auch die anderen grossen Rennserien bereits in den Winter-Ferien sind. In der MotoGP endete die Saison mit einem dramatischen WM-Final am Sonntag, die Langstrecken-WM ist ebenfalls vorbei. Auch die grossen Formel-Rennserien wie IndyCar und Super Formula kommen erst in einigen Monaten zurück.
Aber Fans der Formel 1 müssen sich nicht auf drei Monate der Abstinenz einstellen. Auch im Winter gibt es Alternativ-Programme. Die meisten davon sind in Sachen Fahrer und Autos zwar nicht unbedingt auf Grand-Prix-Niveau. Für einen kleinen PS-Schub in den Wintermonaten liefert Nau hier ein paar Optionen.
Langstrecken-Spannung aus Asien
Die prominenteste davon ist die Asian Le Mans Series – quasi die asiatische Nachwuchs-Rennserie zur Langstrecken-WM. Die Endurance-Serie ist hochkarätig besetzt, mit Louis Delétraz ist auch ein Schweizer Top-Favorit mit am Start. Der 26-Jährige teilt sich einen LMP2-Renner mit Nikita Mazepin, der 2021 noch in der Formel 1 startete.
Gefahren werden fünf Rennen über jeweils vier Stunden – den Auftakt macht ein Doppelpack in Malaysia am ersten Dezember-Wochenende. Im Anschluss wird Anfang Februar noch in Dubai und Abu Dhabi gefahren. Die Rennen werden kostenlos im Livestream auf dem YouTube-Kanal der Rennserie übertragen.
In eine ähnliche Kerbe schlägt auch die 24H Series – allerdings auf einem ganz anderen Level: Anders als in der ALMS sind hier vor allem Privatfahrer am Start, auch wenn die GT3-Klasse mittlerweile zahlreiche Top-Piloten anlockt. So bestritt etwa MotoGP-Legende Valentino Rossi seine ersten Ausfahrten als BMW-Pilot in Dubai.
Für den Saisonstart mit den zwölf Stunden von Dubai sind mehr als 30 GT3-Renner gemeldet. Insgesamt werden 70 Autos am Start sein. Die Renn-Action ist live via YouTube zu sehen und vor allem für GT-Fans einen Blick wert.
Elektro-Action auf dem französischen Eis
Ein ganz anderes Kaliber ist die Trophée Andros – hier kommen vor allem Rallyecross-Fans auf ihre Kosten. Gefahren wird in Frankreich und Andorra auf Eis und Schnee, unter anderem ist Rallye-Legende Sébastien Loeb mit am Start. Die fünf Events zwischen Anfang Dezember und Ende Januar werden live auf der Webseite der Serie übertragen.
Allerdings hat der Saisonauftakt am 9. Dezember in Val-Thorens auch einen traurigen Beigeschmack: Nach 35 Jahren ist es der Start in die letzte Saison für das Elektro-Winter-Spektakel. Schon alleine deshalb lohnt sich ein Blick für Motorsport-Enthusiasten.
Wüsten-Tortur und Rallye-WM-Auftakt
Das erste grosse Motorsport-Highlight des Jahres startet schon am 5. Januar in der Wüste von Saudi-Arabien – nämlich die Rallye Dakar. Die traditionell härteste Rallye der Welt führt zwei Wochen lang durch Sand, Fels und Geröll. Zum mittlerweile fünften Mal wird dabei in der saudischen Wüste rund um Dschidda gefahren.
Aber auch die eigentliche Rallye-WM startet schon im Januar in die neue Saison, am 25. Januar ist der traditionelle Auftakt mit der winterlichen Rutschpartie in Monte Carlo. Eine grosse Änderung im Vergleich zur abgelaufenen Saison ist die Abwesenheit von Titelverteidiger Kalle Rovanperä: Der Weltmeister fährt 2024 nur ein Teilzeit-Programm.
Formel E startet zwei Monate vor der Formel 1
Wer auf eine Einsitzer-Weltmeisterschaft nicht verzichten möchte, muss sich nur bis zum 13. Januar gedulden – dann beginnt die neue Saison der Formel E mit dem Mexiko-ePrix. Der grosse Gejagte ist natürlich Titelverteidiger Jake Dennis, der im Vorjahr beim Saisonstart in Mexiko gleich gewinnen konnte.
Aus Schweizer Sicht besonders erfreulich: Anders als in der Formel 1 sind in der Formel E gleich drei heimische Piloten am Start. Bei Sébastien Buemi und Nico Müller ändert sich nichts, sie fahren im gleichen Team wie im Vorjahr. Edoardo Mortara hingegen hat mit Mahindra einen neuen Arbeitgeber.
Langstrecken-Highlight schon Ende Januar
Den ersten richtigen Höhepunkt der Langstrecken-Saison liefern unterdessen die USA am 27. Januar mit dem 24-Stunden-Rennen von Daytona: Der Endurance-Klassiker zählt zu den härtesten Rundstrecken-Rennen der Welt und ist hochkarätig besetzt. Mit Alex Albon galt sogar ein Fahrer aus der Formel 1 als Kandidat, sein Engagement zerschlug sich jedoch.
Dafür sind aus dem US-Pendant zur Formel 1, der IndyCar-Serie, zahlreiche grosse Namen gemeldet: Scott Dixon, Colton Herta, Marcus Ericsson und Indy-500-Sieger Josef Newgarden werden am Start sein. Auch der Schweizer Langstrecken-Star Louis Delétraz ist in der Top-Klasse GTP gemeldet.