MotoGP: Zarco wechselt zu Honda – Fahrermarkt nimmt Fahrt auf
Der nächste Domino-Stein auf dem Fahrermarkt in der MotoGP ist gefallen: Johann Zarco wechselt zu LCR-Honda. Wer landet in der kommenden Saison wo?
Das Wichtigste in Kürze
- Honda hat mit Johann Zarco einen Nachfolger für Alex Rins gefunden, der zu Yamaha geht.
- Bei Ducati braucht man nun Ersatz für Zarco – doch das ist schwieriger als erwartet.
- KTM hat ein Problem: Für fünf Fahrer unter Vertrag hat man nur vier Motorräder.
Der Wechsel von LCR-Honda-Pilot Alex Rins zu Yamaha war der erste Domino-Stein in der MotoGP. Nun ist der Ersatz für den Spanier gefunden: Johann Zarco verlässt Pramac-Ducati und schliesst sich dem Honda-Kundenteam an. Der Franzose soll dort massgeblich dazu beitragen, das schiffbrüchige Honda-MotoGP-Projekt wiederzubeleben.
Zugleich bringt der Wechsel des Franzosen eine bisher noch eher schleppende «Silly Season» so richtig in Fahrt. Denn Ducati muss jetzt einen der begehrtesten Plätze in der MotoGP füllen, doch der Wunschkandidat hat keine Lust. Marco Bezzecchi, den man gerne bei Pramac platzieren würde, will beim Rossi-Team VR46 weitermachen.
Bei Ducati herrscht reichlich Bewegung
Das ist auch ein Problem für Franco Morbidelli, der seinen Yamaha-Platz an Rins verloren hat. Der Italiener stammt aus der VR46-Akademie und galt als designierter Nachfolger von Bezzecchi im Rossi-Rennstall. Ob Ducati ihm stattdessen bei Pramac eine Werks-Maschine finanziert, ist fraglich.
Die Alternative wäre Alex Marquez, der aber erst kürzlich seinen Vertrag bei Gresini-Ducati verlängert hat. Zweifellos liesse sich der Spanier für Ducati günstig aus dem Kundenteam herauskaufen. Dann könnte man Morbidelli bei Gresini platzieren, während Marquez bei Pramac eine Werks-Ducati steuern könnte.
Gresini muss ohnehin bereits einen neuen Fahrer finden, denn Fabio Di Giannantonio blieb hinter den Erwartungen zurück. Als heisse Kandidaten gelten die beiden Moto2-Piloten Tony Arbolino und Jake Dixon. WM-Leader Pedro Acosta hat schon einen Vertrag für die MotoGP – allerdings bei KTM.
Und damit hat der österreichische Hersteller aktuell seine eigenen Probleme: Für die vier Motorräder stehen fünf Fahrer unter Vertrag. Im Werksteam sind Brad Binder und Jack Miller auch 2024 gesetzt. Bei Tech3-GasGas haben Pol Espargaro und Augusto Fernandez ebenfalls gültige Verträge. Wo also findet Acosta seinen Platz?
KTM kämpft um zwei weitere Plätze in der MotoGP
KTM arbeitet mit Hochdruck daran, zwei zusätzliche Startplätze für 2024 zu bekommen und ein Husqvarna-Team an den Start zu schicken. Einer der Plätze soll dann an Acosta gehen, der andere wäre für Marc Marquez reserviert. Zwar steht der achtfache Weltmeister bei Honda unter Vertrag, er liebäugelt aber mit einem Abschied.
Stabilität im Aufgebot herrscht – abgesehen vom Ducati-Werksteam – eigentlich nur bei Aprilia. Aleix Espargaro und Maverick Vinales fahren auch 2024 im Werksteam, Miguel Oliveira und Raul Fernandez bleiben bei RNF. Oliveira gilt jedoch als Kandidat für das Honda-Werksteam – aber nur im unwahrscheinlichen Fall eines Marquez-Abschieds.