Rallye Dakar: Wie konnte Truck-Star den Touristen (†69) übersehen?
Ein tödlicher Unfall überschattet die neunte Etappe der Rallye Dakar am Dienstag. Unfallfahrer Ales Loprais steigt nach der Tragödie aus der Rallye aus.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Rallye Dakar wird von einer Tragödie um einen Zuschauer erschüttert.
- Der Italiener Livio S. (†69) wird hinter einer Düne von einem Truck erfasst.
- Dabei erleidet er tödliche Verletzungen – die Truck-Crew bemerkt es gar nicht.
Seit 1979 waren im Rahmen der Rallye Dakar 77 Menschen tödlich verunglückt – am Dienstag kam das 78. Todesopfer in der Geschichte der Extrem-Wüstenrallye hinzu: Der Italiener Livio S. kam auf der neunten Etappe der diesjährigen Dakar zu Tode.
Der 69-Jährige stand knapp hinter einer Dünenkuppe, um vorbeifahrende Teilnehmer zu fotografieren. Als der Gesamtführende der Truck-Wertung, Ales Loprais, die Stelle passiert, geschieht das Unglück.
Loprais sieht den Zuschauer hinter der Kuppe nicht, überrollt ihn mit seinem Truck. Das Schlimmste für die dreiköpfige Crew der Startnummer 508: Sie bemerken im Cockpit gar nicht, dass sie in eine Tragödie verwickelt sind.
Unglücks-Pilot steigt aus der Rallye Dakar aus
Die Onboard-Aufnahmen, die Loprais – der am Dienstag seinen 43. Geburtstag hatte – nach dem Unfall veröffentlicht, untermauern das. Aus der Cockpit-Perspektive ist nicht zu erkennen, dass der Tourist hinter der Düne steht und getroffen wird.
Warum der Italiener genau an dieser Stelle hinter der Dünenkuppe stand, lässt sich nicht eruieren. Der Mann beklagte sich nach dem Unfall über Unwohlsein. Im Rettungs-Helikopter erlag er laut Rennleitung seinen Verletzungen.
Loprais steigt nach dem Unglück tief betroffen aus der Rallye Dakar aus, um mit den Behörden zu kooperieren. «Dieser Unfall wird mich den Rest meines Lebens begleiten», so der Tscheche in einem Video-Statement.