Verhandlungen mit Ferrari für Hamilton nur «politisches Spiel»?

Mathias Kainz
Mathias Kainz

Italien,

Hartnäckig halten sich die Gerüchte, Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton könnte 2021 für Ferrari an den Start gehen. Für Helmut Marko ist da nicht viel dran.

Lewis Hamilton Ferrari
Lewis Hamilton zu Ferrari? Alles nur ein politisches Spiel, ist sich Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko sicher. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Lewis Hamilton soll sich zweimal mit Ferrari-Boss John Elkann getroffen haben.
  • Für Red-Bull-Berater Helmut Marko steckt nichts anderes als politisches Kalkül dahinter.
  • Denn: Lewis Hamilton verhandelt derzeit mit Mercedes über einen neuen Vertrag.

Die Dominanz von Lewis Hamilton im abgelaufenen Jahrzehnt ist erdrückend. Fünf der letzten sechs Weltmeisterschaften gewann der Brite, allesamt mit Mercedes. 2020 wird er aller Voraussicht nach einige Rekorde von Michael Schumacher brechen. Und 2021 könnte er – der Gerüchteküche nach – wie einst Schumi im Ferrari sitzen.

Die Gerüchte um einen möglichen Wechsel des vielleicht baldigen Rekordweltmeisters halten sich hartnäckig. Zweimal soll sich Hamilton bereits mit den Verantwortlichen bei Ferrari getroffen haben. Will der Brite nur Unruhe bei der Scuderia stiften und Zwietracht zwischen den – ohnehin angespannten – Fahrern säen? Oder lotet Hamilton tatsächlich seine Optionen für die Zeit nach 2020 aus?

Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko ist sich sicher, dass Hamilton die Ferrari-Gespräche aus politischem Kalkül betreibt. «Es geht um neue Verträge», meint der Österreicher gegenüber «Motorsport-Total». «Und wenn Lewis den obersten Ferrari-Boss trifft, ist das ein gewichtiges Argument bei den finanziellen Verhandlungen. Das ist politisches Spiel der Formel 1, da wird auf höchstem Niveau alles ausprobiert.»

Ferrari ist Lewis Hamiltons Druckmittel

Denn: Sein Vertrag beim Weltmeisterteam Mercedes läuft in genau einem Jahr aus. Aus sportlicher Sicht ergibt ein Wechsel wenig Sinn, denn nichts deutet auf ein Ende der Mercedes-Dominanz hin. Politisch aber haben die Treffen mit Ferrari-Boss John Elkann durchaus Gewicht.

Lewis Hamilton Vettel Ferrari
Ersetzt Lewis Hamilton etwa Sebastian Vettel bei Ferrari? - keystone

Denn sie signalisieren den Verantwortlichen bei den Silberpfeilen, dass Hamilton andere Optionen hat. Natürlich will der Brite mit Mercedes weitermachen, schon allein, um seine beeindruckenden Statistiken weiter aufzupolieren. Rekordsieger, Rekordweltmeister, alles in Reichweite für einen Lewis Hamilton am Steuer eines Silberpfeils.

Aber dem Briten geht es nicht nur um den sportlichen, sondern auch um den finanziellen Aspekt. Rund 50 Millionen Franken Jahresgehalt kassiert der sechsfache Formel-1-Weltmeister derzeit. Diese stattliche Summe würde er ab 2021 gerne ein wenig erhöhen – da kommt ihm Ferrari gerade recht. Unter Druck, den Superstar womöglich abgeben zu müssen, greift man bei Mercedes wohl noch etwas tiefer in die Tasche.

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