WSeries: Die grossen Gewinnerinnen der ersten Saison

Mathias Kainz
Mathias Kainz

Grossbritannien,

Die erste Saison der vieldiskutierten Frauen-Rennserie WSeries ist Geschichte. Meisterin Jamie Chadwick ist auf Kurs zur Formel 1 – und der Rest?

Chadwick WSeries Formel 1
Jamie Chadwick krönt sich zur ersten Meisterin der WSeries und träumt von der Formel 1. - WSeries

Das Wichtigste in Kürze

  • Die WSeries hat ihre erste Saison hinter sich und die erste Meisterin gekrönt.
  • Einige Pilotinnen haben sich in den sechs Rennen für höhere Aufgaben empfohlen.
  • Ein Überblick über die herausragenden Pilotinnen der ersten WSeries-Saison.

Kaum eine Rennserie musste bei ihrer Präsentation so viel Kritik einstecken wie die WSeries. Eine Rennserie ausschliesslich für Frauen – viele orteten Diskriminierung, in beiderlei Richtung. Den Einen widerstrebte es, Männer auszuschliessen; den Anderen missfiel, dass Frauen ausgesondert werden sollten.

Sechs Rennen und eine packende Titelentscheidung später sind einige, aber bei weitem nicht alle Kritiker verstummt. Unbestritten ist, dass die WSeries ihren Pilotinnen zu breiter Aufmerksamkeit verholfen hat. Und die Fahrerinnen auf den Top-Plätzen dürfen sich zudem über durchaus förderliche Preisgelder freuen.

Chadwick und Visser als grosse Gewinnerinnen der WSeries

Die grosse Gewinnerin muss zwangsläufig Jamie Chadwick sein. Das Jahr 2019 war für die Britin bisher ein einziger, steiler Aufstieg. Sie darf sich nun Aston-Martin-Werkspilotin nennen, ist zudem Entwicklungsfahrerin beim Formel-1-Team Williams. Und natürlich streicht sie die 500'000 Franken Preisgeld für den WSeries-Sieg ein.

Jamie Chadwick WSeries
Die grosse Siegerin: Jamie Chadwick, die erste Meisterin der WSeries. - WSeries

Mit ihren Erfolgen in der Frauen-Rennserie hat ihr Aufstieg aber wenig zu tun. Chadwick galt schon vor dem Start der Serie als eine der vielversprechendsten Frauen im Rennsport. Mit ihren 21 Jahren hat sie zahlreiche Erfolge gefeiert und regelmässig ihre männlichen Kollegen geschlagen.

Ebenfalls eine Gewinnerin ist die Holländerin Beitske Visser. Vor einigen Jahren durfte sich die heute 24-Jährige Red-Bull-Juniorin nennen. Danach schlief die Karriere aber etwas ein, das Ziel Formel 1 rückte in weite Ferne. Seit 2017 ist sie BMW-Juniorin, das Ziel heisst mittlerweile DTM.

Beitske Visser WSeries
Beitske Visser brachte sich mit ihrer starken Leistung in der WSeries wieder ins Gespräch. - WSeries

Dafür hat sich die Holländerin als Vizemeisterin hervorragend in Stellung gebracht. Zehn Punkte fehlten am Ende auf Chadwick und den Titelgewinn. Trotzdem ist Visser dank der WSeries wieder auf dem Radar der Motorsport-Welt erschienen.

Die weiteren Gewinnerinnen der WSeries

Eine der ganz grossen Gewinnerinnen ist die Finnin Emma Kimiläinen. Die 30-Jährige bestritt zehn Jahre lang aus Budgetgründen praktisch keinen Motorsport. Beim Comeback in der WSeries belegte sie Gesamtplatz fünf – obwohl sie unverschuldet die halbe Saison verpasste. Beim Auftakt in Hockenheim wurde sie torpediert und musste wegen einer Gehirnerschütterung zwei weitere Rennen auslassen.

Emma Kimiläinen WSeries
Zehn Jahre war Emma Kimiläinen praktisch im Zwangsruhestand – das Comeback in der WSeries glückte. - WSeries

Als älteste Pilotin im Feld waren die Rennen, die Kimiläinen bestreiten konnte, eine Talentprobe erster Güte. Um von der Formel 1 zu träumen, ist sie trotzdem schon zu alt. Einige erfolgreiche Jahre im GT- oder Tourenwagensport sind aber durchaus realistisch.

Auch Alice Powell musste lange Zeit auf ihr Rennstrecken-Comeback warten. Die Britin sass fünf Jahre lang nur an der Seitenlinie, in der WSeries zeigte sie nun ihre Klasse. Das Highlight war zweifellos der Heimsieg in Brands Hatch beim Saisonfinale.

Für Powell bietet sich vielleicht noch einmal die Chance, an der Königsklasse zu schnuppern. 2012 holte sie als erste Frau Punkte in der damaligen GP3, der heutigen Formel 3. Gut möglich, dass sie noch einmal dorthin zurückkehrt.

Marta Garcia WSeries
Die Spanierin Marta Garcia empfahl sich mit einer starken ersten Saison für höhere Aufgaben. - WSeries

Ehrenhalber erwähnt seien an dieser Stelle noch drei aufsehenerregende Pilotinnen: Miki Koyama, Fabienne Wohlwend und Marta Garcia. Alle drei zeigten im Lauf der Saison ihre Klasse, vor allem Garcia als Siegerin am Norisring. Alle drei dürfen als Titelkandidatinnen der kommenden Saison gehandelt werden.

Die Verliererinnen der WSeries

Natürlich kann es nicht ausschliesslich Gewinnerinnen geben. Enttäuschend verlief die Saison beispielsweise für die US-Amerikanerin Shea Holbrook. Sie startete dank ihrer Routine als eine der Mitfavoritinnen in die Serie. Am Ende blieb sie als einzige permanente Starterin ohne Punkte.

Auch die Ungarin Vivien Keszthelyi hatte sich wohl mehr erhofft. Die Freundin von Rennfahrer David Schumacher schaffte es nur als Reservistin in die Serie. Immerhin: In Misano holte sie als Zehntplatzierte einen Punkt. Das gelang der zweiten Reservistin, Sarah Bovy, nicht.

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