Nordkorea schickt Delegation nach Südkorea für einen Orchester-Auftritt
Nach dem Hickhack der letzten Tage um eine Vorabdelegation Nordkoreas an den Olympischen Spielen in Südkorea, hat nun eine Gruppe Nordkoreaner Südkorea betreten. Dabei ist auch eine Dirigentin.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Gruppe nordkoreanischer Abgeordneten ist in Südkorea eingereist.
- Bei der Delegation soll auch eine Dirigentin dabei sein.
- Nord- und Südkorea nähern sich im Rahmen der olympischen Spielen an.
Vor den geplanten Auftritten eines nordkoreanischen Orchesters im Rahmen der Olympischen Winterspiele in Pyeongchang hat Nordkorea eine Vorausdelegation ins Nachbarland geschickt. Die siebenköpfige Delegation überquerte am Sonntag die schwer bewachte innerkoreanische Grenze nach Südkorea, wie das Vereinigungsministerium in Seoul mitteilte. Geleitet wurde die Abordnung von Hyon Song Wol, die auch als Direktorin der populären Frauenband Moranbong bekannt ist. Die Band soll 2012 auf Anweisung von Machthaber Kim Jong Un gegründet worden sein.
Von der Grenze aus fuhr die Vorausdelegation unter Polizeischutz zunächst in die etwa 50 Kilometer entfernte Hauptstadt Seoul, wo sie einen Zug in Richtung Gangneung an der Ostküste bestieg. Dort und einen Tag später in Seoul wollten die Nordkoreaner die geplanten Auftrittsstätten für das Orchester inspizieren. In Gangneung finden die olympischen Eiswettbewerbe statt.
Beide Länder hatten sich zuletzt nach langer Funkstille wieder angenähert. Am Samstag teilte der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) Thomas Bach mit, dass 22 Sportler aus dem Norden bei den Winterspielen im Februar im Nachbarstaat antreten werden. Nordkorea hatte zuvor bereits zugesagt, neben einer Regierungsdelegation und Athleten auch eine Fangruppe, Künstler sowie ein Taekwondo-Showteam schicken zu wollen. Die erste konkrete Einigung betraf dann den Auftritt des Samjiyon-Orchesters mit 140 Musikern im kulturellen Rahmenprogramm von Olympia.