Bike Days Solothurn: Jetzt spricht Veranstalter Erwin Flury
Noch nie kam es an den Solothurner Bike Days zu einem nennenswerten Zwischenfall. Nun verunfallen zwei Sportler kurz nacheinander schwer. Einer stirbt. Gibt es einen Zusammenhang? Nau konnte mit OK-Präsident Erwin Flury sprechen.
Das Wichtigste in Kürze
- An den 10. Bike Days Solothurn kam es zu zwei schweren Unfällen.
- Ein 16-jähriger Rennfahrer liegt im künstlichen Koma, ein 38-jähriger Biker erlag am Sonntag seinen Verletzungen.
- OK-Präsident Erwin Flury ist von den schlimmen Unfällen erschüttert.
- Die Bike Days werden auch weiterhin durchgeführt. Bisher ist es nie zu einem so schlimmen Unfall gekommen.
Schönes Wetter, velovernarrte Menschen, spielende Kinder: Die 10. Ausgabe der Solothurner Bike Days hätte ein voller Erfolg werden können. Doch gleich zwei schwere Unfälle trüben den eitlen Sonnenschein.
Ein 16-jähriger Rennvelofahrer liegt nach einer Kollision mit einem Zuschauer im Koma, ein 38-jähriger Biker erlag am Sonntag nach einem Sturz seinen Verletzungen.
Nau konnte mit Erwin Flury, dem OK-Präsidenten der Bike Days über die traurigen Ereignisse sprechen.
Herr Flury, in den vergangenen neun Jahren verliefen die Bike Days stehts reibungslos. In diesem Jahr finden gleich zwei schwere Unfälle statt. Gibt es einen Zusammenhang?
Nein, gar nicht. Es handelt sich um zwei komplett verschiedene Unfälle an ganz verschiedenen Orten. Beim ersten Unfall lief ein Zuschauer auf die Fahrbahn und es kam zur Kollision. Der zweite war ein Selbstunfall.
Wie konnte der Zuschauer (58) auf die Fahrbahn gelangen?
Das klärt die Staatsanwaltschaft jetzt ab. Ich habe gehört, der Mann sei verwirrt gewesen, als er die Absperrung missachtete und auf die Fahrbahn trat. Ich selber habe ihn aber nicht getroffen. Ich weiss nur, dass er zur Abklärung ins Spital gebracht wurde, aber nicht schlimm verletzt worden ist.
Wie kam es zum zweiten Unfall?
Das war einfach nur ein sehr, sehr dummer Zufall. Der Verstorbene hat die Strecke in- und auswendig gekannt. Sein bester Freund hat mir gesagt, dass es sogar seine Lieblingsstrecke war. Er ist sie schon hundertmal gefahren.
Wie geht es Ihnen jetzt?
Zu sehen, wie hunderte von anderen Menschen die Bike Days bei diesem wunderschönen Wetter geniessen, Velos testen und lachen, gibt mir Energie. Für sie waren das einfach drei tolle Tage. Aber wir vom Organisations-Komitee waren natürlich in einem ganz anderen Film. Gleich zwei so schlimme Unfälle zu verarbeiten, ist nicht einfach.
Sie haben für den verstorbenen Biker eine Schweigeminute eingelegt.
Ja, es schien uns für den Moment das Einzige, was wir tun konnten. Das haben wir natürlich auch mit den Angehörigen abgesprochen. Es war richtig, für einen Augenblick nur an diesen Menschen zu denken und alles andere auszublenden.
Bedeuten die beiden Unfälle jetzt das Ende der Bike Days in Solothurn?
Nein. Die Rennstrecke wurde im Vorfeld durch UCI-Kommissäre abgenommen, alle Fahrer waren korrekt ausgerüstet und abgesehen von den Unfällen verlief die ganze Veranstaltung sehr ruhig und fröhlich – fast perfekt, eben.