Lance Armstrong über Besuch bei Ullrich: «Er war ans Bett gefesselt»
In einer Dokumentation zu Jan Ullrich berichtet Lance Armstrong von einem erschreckenden Besuch im Spital, wo der Deutsche «bewusstlos» im Bett gewesen sei.
Das Wichtigste in Kürze
- In einer Dokumentation wird das verrückte Leben des Ex-Rad-Stars Jan Ullrich aufgerollt.
- Nach der Karriere hatte der heute 48-Jährige grosse Probleme mit Alkohol und Drogen.
- Ex-Rivale Lance Armstrong packt nun über einen «unheimlichen» Spital-Besuch in Mexiko aus.
Jan Ullrich (48) und Lance Armstrong (50) waren Überflieger des Radsports und feierten grosse Erfolge. Doch sie sind tief gefallen. Bei beiden wurde später festgestellt, dass sie in Doping-Skandale verwickelt waren – Siege wurden aberkannt und ihr Ansehen litt massiv.
Lance Armstrong besuchte Ullrich in Mexiko-Spital
Vielleicht auch deshalb hatte der Deutsche nach seiner Karriere massive Alkohol- und Drogen-Probleme. Das verrückte Leben des deutschen Rad-Stars wird in der «ARD»-Dokumentation zu Ullrich nochmal neu aufgerollt. Auch sein langjähriger Rivale und heutiger Freund Lance Armstrong meldet sich zu Wort.
Der Amerikaner berichtet von einem Vorfall im letzten Jahr, als er Ullrich in einem mexikanischen Krankenhaus besuchte. «Ich wusste nicht, wohin ich reise und er nicht, dass ich kommen würde», blickt der 50-Jährige zurück. Die Begegnung im Spital sei dann etwas «unheimlich» gewesen.
Armstrong erklärt: «Es war das Allerschlimmste. Er war ans Bett gefesselt und nicht bei Bewusstsein.» Der Deutsche sei in einem wirklich erbärmlichen Zustand gewesen. Grund dafür war aber offenbar kein Drogen-Rückfall, sondern «eine Thormbose und sehr schwere Blutvergiftung», wie Ullrich erklärt.
Einige Tage später kam er aber wieder auf die Beine und sein einstiger Rivale holte den Deutschen aus dem Spital. Lance Armstrong war seinem Kumpel schon in den Jahren zuvor beigestanden, als der Rostocker mit Drogen-Problemen zu kämpfen hatte.
Aus grossen Rivalen wurden enge Freunde
Die damalige Lage von Ullrich beschreibt Armstrong folgendermassen: «Ich hatte noch nie einen Menschen in einem solchen Zustand erlebt». Daran, dass es Ullrich in die Entzugsklinik schaffte und später «clean» wurde, hat Armstrong offenbar einen grossen Anteil.
Ein Freund von Ullrich hatte den Amerikaner vor Jahren angerufen und gesagt: «Wir brauchen deine Hilfe! Du bist der Einzige, vor dem er Angst hat.» Der heute 50-jährige Armstrong kam und begleitet Ullrich seither auf seinem schweren Weg.
Vor ihrer engen Freundschaft waren die beiden grosse Rivalen. Der ehemalige Radsport-Dominator Armstrong erklärt in der ARD-Doku: «Ich hatte immer am meisten Angst vor Jan. Er hat mein Leben verändert und liess mich früh aufstehen. Ich wusste, dass er mehr Talent hatte.»