Rad-WM – Stefan Küng: «Bin halt eher ein Normalsterblicher»
Die Schweizer Stefan Küng und Stefan Bissegger bleiben an der Rad-WM in Zürich im Zeitfahren ohne Edelmetall. Gold geht an Remco Evenepoel.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweizer Zeitfahrer bleiben an der Rad-WM in Zürich ohne Medaille.
- Stefan Küng wird Achter, Stefan Bissegger fährt auf Rang 29.
- Den Sieg holt sich Doppel-Olympiasieger Remco Evenepoel.
Stefan Küng verpasst an der Heim-WM in Zürich die erhoffte Medaille im Zeitfahren klar. Beim Sieg von Remco Evenepoel, dem zweifachen Olympiasieger von Paris, wird der Thurgauer Achter. Stefan Bissegger musste mit Platz 29. vorliebnehmen.
Die Top 3 waren nicht zu knacken. Hinter dem Titelverteidiger Evenepoel holten sich die Italiener Filippo Ganna und Edoardo Affini Silber und Bronze. Küng büsste 53 Sekunden aufs Podest ein.
«Ich habe schnell gemerkt, dass es kein optimaler Tag ist», analysierte Küng. «Am Berg ist es mir nicht gelungen, den Rhythmus zu wechseln. Von dort an war es eine Qual bis ins Ziel.»
Physisch hätten «zwei, drei Prozent» gefehlt. «So wird es schwierig in einem Weltklasse-Feld.» Dass er an der Heim-WM nicht reüssieren konnte, bedauert er zwar, trägt es aber mit Fassung. «Ich bin nicht sonderlich enttäuscht. Das soll nicht heissen, dass mir das Rennen nichts bedeutet.»
Küng weiter: «Schon seit Beginn meiner Karriere wurde ich mit Fabian Cancellara verglichen.» Der neunfache Medaillengewinner bei WM und Olympischen Spielen habe oft geliefert, wenn er den Sieg angekündigt hat, so Küng. «Ich bin halt eher ein Normalsterblicher als ein Überflieger.»
Evenepoel lässt der Konkurrenz keine Chance
Auf dem Kulminationspunkt nach 25 der 46 Kilometer war klar: Küng würde im Einzelzeitfahren nicht ein drittes Mal auf dem WM-Podest stehen. 67 Sekunden Rückstand hatte er dort als Neunter. Auf dem Weg ins Ziel wuchs der Rückstand auf 1:48 Minuten an.
Auch Primoz Roglic als Zwölfter spürte offenbar die Strapazen der Vuelta. Sloweniens Zeitfahr-Olympiasieger 2021 war nie auf Medaillenkurs.
Einzig Ganna konnte Evenepoel Paroli bieten. Nach den Bergauf-Passagen betrug der Rückstand nur neun Sekunden, im Ziel bloss deren sechs. Affini, der überraschend auf Platz 3 auftauchte, lag schon 54 Sekunden zurück. Vierter wurde der hoch gehandelte Joshua Tarling. Der Brite büsste am Berg mehr Zeit ein als erhofft.