Stefan Küng vor dem WM-Zeitfahren so zuversichtlich wie noch nie

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Bern,

Stefan Küng kommt im Formhoch an die Strassen-WM in der nordenglischen Region Yorkshire.

Stefan Küng unterwegs im Dress des Schweizer Zeitfahr-Meisters
Stefan Küng unterwegs im Dress des Schweizer Zeitfahr-Meisters - sda - KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER

Das Wichtigste in Kürze

  • Die viertägige Slowakei-Rundfahrt beendete er nach seinem Sieg im Zeitfahren im 3. Rang, wenige Tage zuvor hatte er das französische Eintagesrennen Tour du Doubs gewonnen.

Auch wenn es keine Rennen der World Tour, also der obersten Kategorie, gewesen seien, «so muss man diese immer zuerst auch gewinnen», sagt Stefan Küng, der nach dreiwöchigem Höhentrainingslager in St. Moritz über «gute» Beine verfügt und umgehend wieder in den Rennmodus zurückfand. «Ich bin in der besten Verfassung dieser Saison und im Idealfall kann es weit nach vorne reichen.»

Auch der 25-jährige Thurgauer selbst findet die Zeit reif dafür, dass er in einem WM-Einzelzeitfahren erstmals in die Top 10 fährt. «Dieses Mal reicht es.» Die Ränge 19 (in Richmond 2015), sowie 25 (Bergen 2017) und 12 im Vorjahr in Innsbruck werden dem ausgewiesenen Zeitfahr-Spezialisten aus Wilen bei Wil nicht gerecht.

Anders als dieses Mal sei er in der Vergangenheit allerdings selten mit der nötigen körperlichen und mentalen Frische zu den Weltmeisterschaften gereist, sagt Küng im Vorfeld des Rennens in Harrogate im SRF-Interview. Zudem galt der Fokus von seinem langjährigen Arbeitgeber, dem Team BMC, jeweils dem Mannschafts- und nicht dem Einzelzeitfahren. Diese WM in England sei für ihn deshalb fast ein bisschen wie Neuland, erzählt der Ostschweizer, der nun bei der französischen Equipe Groupama-FDJ unter Vertrag steht.

Der Teamwechsel hat auch zur Folge, dass er mit dem Rennrad eines anderen Herstellers zurechtkommen muss. Er habe im Winter viel Zeit investiert, um die richtige Position auf dem Velo zu finden, sagt Küng. Nach siegreichem Auftakt im Zeitfahren der Algarve-Rundfahrt folgte in seiner Lieblingsdisziplin allerdings Enttäuschung auf Enttäuschung. «Nach der Tour de France nahmen wir deshalb an meiner Position Veränderungen vor, was man sonst idealerweise nicht während der Saison macht.» Die Resultate der letzten Wochen zeigen, dass der Thurgauer nun endlich auf dem richtigen Weg ist.

Was ihn positiv stimmt, ist der im Vergleich der letzten Jahre «schöne Parcours, der alles beinhaltet. Es gibt technische Abschnitte und solche für Roller, dazu das für England typische Auf und Ab. Die vielen Rhythmuswechsel erfordern auch eine gute Renneinteilung.» Alles Dinge, die ihm lägen, findet Küng. Als Topfavoriten nennt der Schweizer Zeitfahr-Meister nach dessen Vuelta-Sieg Primoz Roglic, «wenn er denn noch über die mentale Frische verfügt». Insbesondere zu beachten gelte es auch die Belgier Remco Evenepoel und Victor Campenaerts sowie den australischen Titelverteidiger Rohan Dennis.

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