Das ABC zur 106. Tour de France, die ihren Auftakt in der belgischen Hauptstadt Brüssel nimmt. Der St. Galler Alex Zülle ist 1999 der letzte Schweizer Fahrer auf dem Tour-Podest.
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Die Tour de France startet heute in Brüssel und endet am 28. Juli in Paris. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Heute beginnt die Tour de France in Brüssel.
  • Es ist die 106. Ausgabe des wichtigsten Etappenrennen der Welt.
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Heute startet in Brüssel die 106. Ausgabe der Tour de France. Gleich mehrere Fahrer haben in diesem Jahr Ambitionen auf den Tour-Sieg. Wer am Ende der 21 Etappen auf dem Thron sitzen wird, sich spätestens am 27. Juli zeigen. An der letzten Etappe (28. Juli) wird der Leader für gewöhnlich nicht mehr angegriffen.

Zum Tour-Auftakt ein Tour-de-France-ABC:

A - Auftakt: Zum zweiten Mal beginnt die Tour de France in Brüssel. Die belgische Hauptstadt war bereits 1958 Austragungsort des Grand Départ. Einziger Tour-Startort in der Schweiz war 1982 Basel.

B - Bergetappen: 7 der 21 Etappen der Tour de France finden im Hochgebirge statt, dazu gehören auch die fünf Bergankünfte. In La Planche des Belles Filles, auf dem Tourmalet, in Foix Prat d'Albis, in Tignes und in Val Thorens.

C - Combatif du Jour: Der kämpferischste Fahrer wird jeden Tag geehrt und darf am nächsten Tag eine rote Startnummer tragen.

D - Dach der Tour: Auf der 19. Etappe wird der 2770 Meter hohe Col de l'Iseran und damit der höchste Punkt der 106. Ausgabe der Frankreich-Rundfahrt überquert.

E - Einzelzeitfahren: Nur eines gibt es in diesem Jahr, und zwar in der 13. Etappe über 27,2 Kilometer in Pau. Am zweiten Tour-Tag in Brüssel kämpfen die Fahrer ausserdem in einem Mannschaftszeitfahren gegen die Uhr.

Zahlreiche Favoriten auf den Sieg der Tour de France

F - Favoriten: Selten war die Favoritenfrage so offen wie in diesem Jahr. Nachdem der viermalige Champion Chris Froome und der Vorjahreszweite Tom Dumoulin verletzungsbedingt passen mussten. Titelverteidiger Geraint Thomas und dessen Ineos-Teamkollege Egan Bernal werden die besten Chancen zugerechnet.

G - Gutschriften: Bei acht Bergwertungen gibt es in diesem Jahr auch Bonussekunden zu holen. Das dürfte für die Anwärter auf den Gesamtsieg der Tour de France interessant sein. Acht, fünf und zwei Sekunden werden dann an die besten drei Kletterer verteilt. Dazu gibt es noch 10, 6 und 4 Sekunden für das Toptrio jeder Etappe.

H - Hoffnung: Seit 34 Jahren warten die Gastgeber bereits auf einen französischen Sieger in der Tour de France. Letztmals gelang dies Bernard Hinault 1985. Die Hoffnungen ruhen in diesem Jahr auf Romain Bardet und Thibaut Pinot.

I - Indurain, Miguel: Der Spanier gewann als einziger Radprofi die Tour de France fünfmal in Serie. Neben Indurain werden noch der Franzose Jacques Anquetil, der Belgier Eddy Merckx und Hinault als Fünffach-Sieger geführt. Die sieben Erfolge von Lance Armstrong wurden wegen dessen Doping-Vergehen gestrichen.

J - Journalisten: Rund 2000 Medienvertreter begleiten die Tour de France. Das Rennen wird in 190 Ländern übertragen.

K - Kübler, Ferdy und Koblet, Hugo: Kübler gewann 1950 als erster Schweizer die Tour. Sein grosser Rivale Koblet zog ein Jahr später nach. Ausser diesem Duo hat kein anderer Schweizer Fahrer die Tour gewonnen.

Alex Zülle
Der ehemalige Rad-Star Alex Zülle. - Keystone

Letzte Etappe immer in Paris

L - Letzte Etappe: Das Finale der Tour findet traditionell auf den Champs Élysées in Paris statt.

M - Mannschaften: Insgesamt 22 Teams gehen mit jeweils acht Fahrern an den Start. Damit nehmen 176 Radprofis die Rundfahrt in Angriff.

N - Neue Etappenorte: Drei Städte werden in diesem Jahr erstmals von der Tour angesteuert: Binche, Saint-Dié-des-Vosges und Pont du Gard.

O - Organisation: Die Amaury Sport Organisation (ASO) veranstaltet die Frankreich-Rundfahrt und gilt als mächtigster Veranstalter im Radsport. Neben der Tour gehören auch die Spanien-Rundfahrt und Frühjahres-Klassiker wie Paris-Roubaix, Lüttich-Bastogne-Lüttich und Flèche Wallonne zum ASO-Imperium.

P - Preisgelder: 500'000 Euro erhält der Gesamtsieger. Insgesamt schüttet die Tour-Organisation heuer fast 2,3 Millionen Euro aus.

Q - Quintana, Nairo: Der Kolumbianer gilt als einer der besten Kletterer im Feld der Tour de France. 2013 und 2015 belegte Quintana den zweiten Gesamtrang, 2016 wurde er Dritter.

Rekordteilnehmer mit 18 Starts

R - Rekordteilnehmer: Der Franzose Sylvain Chavanel ist mit 18 Starts (von 2001 bis 2018) der Rekord-Teilnehmer der Tour.

S - Schweizer: Wie im Vorjahr sind vier Schweizer Fahrer gemeldet. Michael Schär bestreitet seine neunte Tour in Serie, Mathias Frank steht vor der siebten Teilnahme. Stefan Küng und Sébastien Reichenbach sind zum dritten Mal aufgeboten.

T - Trikots: Die Tour steht im Zeichen des Gelben Trikots, das vor 100 Jahren zum ersten Mal an den Gesamtersten vergeben wurde. Fabian Cancellara trug es an 29 Tagen und damit so oft wie sonst kein Schweizer.

fabian cancellara
Fabian Cancellara steigt nach seinem Rücktritt vom Spitzensport immer wieder aufs Velo. - Nau.ch

U - Unterwallis: Am 18. Juli 2016 machte die Tour letztmals in der Schweiz Halt, und zwar in Finhaut-Emosson im Unterwallis. Startort dieser Etappe war Bern.

V - Vogesen: Schon am sechsten Tag kommt es diesmal zur ersten Bergetappe, wenn es in die Vogesen geht. Von Mühlhausen nach La Planche des Belles Filles sind sieben Bergwertungen, darunter vier der ersten Kategorie, zu bewältigen.

W - Weltmeister: Das Regenbogentrikot wird vom Spanier Alejandro Valverde getragen. Der Routinier ist gleichzeitig mit 39 Jahren und 71 Tagen der zweitälteste Fahrer im Feld.

X - x-ter Anstieg: Der Col du Tourmalet ist der am häufigsten überquerte Pass der Tour de France. Der 2115 Meter hohe Pyrenäen-Übergang wird in diesem Jahr zum 83. Mal erklommen, diesmal sogar als Bergankunft in der 14. Etappe.

Y - Youngster: Der Belgier Jasper Philipsen ist beim Start am Samstag mit 21 Jahren und 126 Tagen der jüngste Fahrer im Feld. Stefan Küng ist mit 25 Jahren und 231 Tagen der jüngste Schweizer.

Z - Zülle, Alex: Der 2004 zurückgetretene St. Galler war in den letzten 25 Jahren mit zwei 2. Plätzen (1995 und 1999) der am besten klassierte Schweizer im Tour-Schlussklassement.

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