Tour de France: Razzia bei Quintana – «Habe nichts zu verbergen»
Im Rahmen der Tour de France geriet das Team von Topstar Nairo Quintana unter Doping-Verdacht. Der Kolumbianer weist alle Anschuldigungen von sich.

Das Wichtigste in Kürze
- Nach einer Razzia beim französischen Radsportteam Arkéa-Samsic noch während der Tour de France und der Aufnahme von Ermittlungen durch die Staatsanwaltschaft Marseille hat sich der kolumbianische Teamkapitän Nairo Quintana zu Wort gemeldet.
Nach einer Doping-Razzia bei der Tour de France meldet sich Nairo Quintana erstmals zu Wort. Der dreifache Etappensieger der Tour de France verteidigt sich. Zwei Verdächtige bleiben derweil weiter in Gewahrsam und werden vernommen.
«Die Behörden betraten mein Zimmer und beschlagnahmten völlig legale Vitaminpräparate», hiess es in einer Mitteilung Quintanas in den sozialen Medien. Dies sei der Hauptgrund, warum es Zeit brauche, um alles, was passiert ist, aufzuklären.
Comunicado oficial. pic.twitter.com/1Vj5kHwxD8
— NairoQuinCo (@NairoQuinCo) September 22, 2020
«Um jeden Zweifel zu vermeiden, möchte ich bestätigen, dass nie Dopingsubstanzen gefunden wurden», betonte der 30-jährige Radprofi. Am Tag der Königsetappe zum Col de la Loze war der französische Rennstall ins Visier der Ermittler geraten.
Razzia im Rahmen der Tour de France
Im Teamhotel in der Nähe des Wintersportorts Méribel wurden Medien zufolge auch Hinweise auf Doping entdeckt. Ein Arzt und ein Betreuer kamen am Montag in Polizeigewahrsam. Es gebe laut Staatsanwaltschaft Marseille weiter Vernehmungen.
Bei Vorermittlungen wird geprüft, ob an den Vorwürfen etwas dran ist. Quintana bekräftigte, dass er vor der Staatsanwaltschaft erschienen sei. Er habe alle Fragen «mit gutem Gewissen» beantwortet.

Er sei Zeit seines Lebens ein sauberer Fahrer gewesen und habe «nichts zu verstecken», versicherte Quintana. Der Kolumbianer hat unter anderem die Vuelta, den Giro d'Italia sowie drei Etappen bei der Tour de France gewonnen.
«Ich werde ohne Angst weiterhin stark sein, ich werde die Wahrheit verteidigen, und ich werde meinen Weg fortsetzen. Auch wenn die Menge manchmal eine andere Richtung einschlägt», schrieb der Kolumbianer.
Team stellt sich hinter seine Fahrer
Den Verdächtigen drohen maximal Strafen von fünf Jahren Haft und Geldbussen von 75'000 Euro, hiess es bereits von den Ermittlern. Team-Manager Emmanuel Hubert hatte seinen Profis von Arkéa-Samsic Unterstützung zugesichert.

Für den Fall illegaler Praktiken hat das Team jedoch sofortige Konsequenzen angekündigt. «Natürlich stehen wir hinter unseren Fahrern. Sollten die Untersuchungen tatsächlich Doping bestätigen, würde sich das Team sofort von solchen Handlungen distanzieren.»
Man werde dann «ohne abzuwarten die notwendigen Massnahmen ergreifen», hatte Hubert gesagt. Quintana war erst zu dieser Saison zu Arkéa-Samsic gewechselt. Er fuhr zuvor jahrelang für das spanische Team Movistar.