Ein Thema dominiert in den Tagen vor dem Eidgenössischen Schwingfest in Pratteln: Wie geht es König Christian Stucki nach seinen Verletzungen? Für Jörg Abderhalden ist klar: «Man muss ihn auf der Rechnung haben».
Christian Stucki
Christian Stucki war zuletzt immer wieder von Verletzungen geplagt. - Keystone
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Kaum einer kennt sich in der Schwingerszene besser aus als der dreifache König Jörg Abderhalden. Der Toggenburger, in Pratteln zusammen mit Matthias Sempach als SRF-Experte im Einsatz, ist sich sicher, dass Stucki auch dieses Mal ein Wort um den Königstitel mitreden wird - unter der Voraussetzung, dass der Triumphator von Zug 2019 fit ist.

«Wenn einer am Eidgenössischen antritt, dann gehe ich davon aus, dass er fit ist», so Abderhalden. «Und wenn Stucki fit ist, dann traue ich ihm sehr viel zu. Einen wie ihn muss man immer auf der Rechnung haben.» Der König von 1998 (Bern), 2004 (Luzern) und 2007 (Aarau) reiht Stucki «zusammen mit einer grossen Gruppe» gleich hinter dem favorisierten Samuel Giger ein.

Abderhalden freut sich auf das Anschwingen, bei dem Stucki am Samstagmorgen auf den Kilchberger Sieger Damian Ott trifft - auch Ott kehrt von einer Verletzungspause zurück. «Diese Paarung ist die grosse Ungewisse», sagt der Ostschweizer, der am Sonntag 43 Jahre alt wird. «Stucki hat fast keine Wettkämpfe bestritten dieses Jahr, für Ott als Nicht-Eidgenosse ist es eine harte Einteilung. Ich denke, dass es einen Sieger geben wird.»

Etwas weniger optimistisch als Abderhalden in Bezug auf Stucki ist Matthias Sempach. Der König von 2013, der sich damals an seinem Heimfest in Burgdorf gegen Stucki im Schlussgang durchgesetzt hat, setzt ein «sehr grosses Fragezeichen» hinter den Formstand des Routiniers aus dem Berner Seeland. «Ich hoffe, er kann acht Gänge schwingen.»

Sempach denkt nicht nur an den Bandscheibenvorfall, den Stucki sich vor zwei Wochen zugezogen hat, sondern vor allem auch an die Schulterverletzung. «An die denken viele schon nicht mehr», so Sempach, «aber wegen der Schulter hat er fast die ganze Saison nicht geschwungen und er muss sie operieren lassen. Ich bin gespannt».

Einig sind sich Abderhalden und Sempach, wer der grosse Favorit ist: «Samuel Giger, ganz klar», betonen beide unisono. Vor vier Jahren habe Giger zu einer grossen Gruppe von Königsanwärtern gehört, nun stehe er über allen. «Er ist der grosse Gejagte, was nicht einfach ist», sagt Abderhalden.

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