Eidgenössisches Schwingfest: Falsches Heiratsverbot für Ehrendamen

Redaktion
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Region Zug,

Eine Ehrendame sagte, am Eidgenössischen Schwingfest dürften diese fünf Jahre lang nicht heiraten oder schwanger werden. Das ESAF dementiert.

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Der neue Schwingerkönig Christian Stucki grüsst die Ehrendamen an der Schlussfeier des Eidgenössischen Schwingfests (ESAF) in Zug. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ehrendamen beim Eidgenössischen Schwingfest verpflichten sich für insgesamt fünf Jahre.
  • In dieser Zeit sollen sie angeblich weder heiraten noch schwanger werden.
  • Das ESAF dementiert ein entsprechendes Interview mit einer Ehrendame.

Am Eidgenössischen Schwingfest in Zug waren insgesamt zwölf Ehrendamen anwesend. Um diese zu bestimmen, hatte das OK lange im Voraus ein Casting durchgeführt. Dabei mussten die Bewerberinnen unter anderem diverse Fragen beantworten. Aber auch gute Englisch- und Französischkenntnisse sind ein Muss für eine Ehrendame.

Nicht zuletzt ist das Ganze ausserdem eine langjährige Verpflichtung. Genau genommen beginnt das Amt nämlich bereits zwei Jahre vor dem Fest und dauert bis drei Jahre danach. Also bis zur Fahnenübergabe am nächsten Eidgenössischen.

Eidgenössisches Schwingfest Kritik Ehrendamen
Ehrendamen verpflichten sich beim Eidgenössischen Schwingest insgesamt für fünf Jahre. - Keystone

Laut einem Bericht der «BauernZeitung» dürfen die Ehrendamen in dieser Zeit weder schwanger werden, noch heiraten. Ehrendame Sonya Hegglin sagt: «Ja, das ist so». Aber: «Zurzeit ist das eh kein Thema. Ich habe gerade keinen Freund. Es ist Tradition, dass Ehrendamen ledig sind.»

Tradition oder Sexismus?

Diese angeblichen Vorgaben sorgten für Wirbel. Den Anstoss dafür gab Autor und Dozent Philippe Wampfler auf Twitter. Er teilt den Artikel der «BauernZeitung» und schreibt dazu: «Irgendwie halt Tradition, aber irgendwie halt auch total sexistisch.»

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Alice Gabathuler ist eine Schweizer Autorin für Jugendbücher. - Twitter/@AliceGabathuler

Evelyne Baumberger, Journalistin, Theologie-Studentin und EVP-Nationalratskandidatin für den Kanton St. Gallen findet: «Ehrendamen sind sowas von, von gestern. Mit solchen ‹Rahmenbedingungen› erst recht.» Auch andere sind empört: «Was ist denn das für ein Schei**? Läck du mir».

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Journalistin Evelyne Baumberger studiert an der Universität Zürich Theologie. - Twitter/@evelyne_lynn

«Schwingerkönig wird sie aufessen»

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Stefan W. Huber ist Nationalratskandidat für die GLP im Kanton Zug. - Twitter/@Leerzeit

Stefan W. Huber, Nationalrats-Kandidat für die GLP im Kanton Zug stellt hingegen die Frage: «Dürfen Frauen freiwillig bei sexistischen Traditionen mitmachen, oder sollten ihnen Männer das verbieten dürfen?»

Doch: Das ESAF dementiert die Behauptung am Dienstagmorgen gegenüber Nau. «Diese Bestimmung gibt es nicht und gab es auch nie», sagt Sprecher Freddy Trütsch. «Wir können Frauen doch nicht solche absurden Vorschriften machen.» Es handle sich um einen «falschen Mythos».

Trütscht glaubt, die Ehrendame Hegglin habe sich «wohl falsch ausgedrückt». Er betont: «Wir leben in Zug nicht im vorletzten Jahrhundert.»

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