Joel Wicki: Die Verletzungs-Akte wird mit Unspunnen-Out immer dicker
König Joel Wicki muss wegen seinem Ellenbogen auf Unspunnen verzichten. Für den Innerschweizer ist es der nächste Verletzungs-Rückschlag in seiner Karriere.
Das Wichtigste in Kürze
- Joel Wicki muss wegen seinem Ellenbogen Unspunnen-Forfait geben.
- Der Entlebucher ist sich Verletzungen in seiner Karriere gewohnt.
- Vor dem Ellenbogen traf es etwa schon das Wadenbein und die Schulter.
Am Ende ist die Zeit zu knapp: Joel Wicki teilt gestern mit, dass er für das Jahres-Highlight Unspunnen forfait geben muss. «Meine Schwingsaison ist leider definitiv beendet.»
Auf dem Brünig verletzte sich der Entlebucher im dritten Gang gegen den Berner Michael Moser (18) am rechten Ellenbogen. Nun kommt aus, dass die Knochen und Sehnen zu stark lädiert sind für einen Einsatz.
Trotz Unspunnen-Out blickt der König optimistisch voraus. «Die gute Nachricht lautet: Die Fraktur am Ellenbogen ist am gewünschten Ort, sodass es einwandfrei zusammenwächst.» Bei gutem Heilungsverlauf könne er Ende November wieder trainieren, er werde wohl um eine OP herumkommen.
Dass er Unspunnen verpasse, sei zwar schade, «aber für mich kein Drama», so Wicki. Der Innerschweizer ist sich Verletzungen vor Grossanlässen schon länger gewohnt...
Schon als 19-Jähriger schlägt die Verletzungs-Hexe zu
2016 bricht sich der damals 19-Jährige am Schwägalp-Schwingfest im dritten Gang gegen Fabian Bösch das Wadenbein. Wicki verpasst das Eidgenössische in Estavayer-le-Lac FR sowie den Rest der Saison.
Ein Jahr später folgt der nächste Rückschlag. Im Rigi-Schlussgang liegt Wicki nach einem Wurf von Gegner Sven Schurtenberger mit schmerzverzerrtem Gesicht im Sägemehl. Es kommt aus, dass er sich die Aussenbänder im Sprunggelenk gerissen hat. Wicki muss mit der Barre vom Schwingplatz getragen werden, die Rega fliegt ihn ins Spital.
Bitter: Wickis Schlussganggegner damals hiess eigentlich Bruno Nötzli. Der Schwyzer verletzt sich aber nach sechs Minuten, muss aufgeben. Weil ein Fest aber einen Sieger braucht, muss Wicki erneut antreten – und verletzt sich im zweiten Kampf.
Wunder-Comeback von Joel Wicki am Unspunnen 2017
Die nächste Schwing-Pause ist angesagt – zur Überraschung vieler gewinnt Joel Wicki damals aber den Wettlauf gegen die Zeit. Nur fünf Wochen später gibt er am Unspunnen sein Comeback. Hinter Sieger Christian Stucki wird er Zweiter, er bekommt den Titel «Sieger der Herzen».
Auch das Kilchberger-Jahr 2021 vergeht nicht ohne Schmerzen. Am Innerschweizerischen in Ibach SZ schlägt die Verletzungs-Hexe erneut zu. Wicki verletzt sich am rechten Ellenbogen, bricht sein Heimfest nach einem Gang ab.
Erneut nur fünf Wochen später steigt Wicki beim Kilchberger in den Ring. Er ist zwar auf Rang vier der beste Innerschweizer, ist mit dem Fest aber nicht zufrieden.
Ganz anders sieht die Welt ein Jahr später aus: Der topfitte Joel Wicki kämpft sich 2022 zurück und schwingt sich in Pratteln zum König. Der Titel am Unspunnen muss nun nochmals sechs Jahre aufgeschoben werden.