Joel Wicki: König plädiert für Testphase des Schwing-VAR
Der entscheidende Schlussgang-Schwung von Joel Wicki am Eidgenössischen hätte nicht gewertet werden dürfen. Der König spricht sich für eine VAR-Testphase aus.
Das Wichtigste in Kürze
- Joel Wicki legt Matthias Aeschbacher im ESAF-Schlussgang platt und ist Schwingerkönig.
- Der Sörenberger verliert beim entscheidenden Schwung den Griff.
- Wicki profitiert vom Fehlentscheid, stimmt nun für eine VAR-Testphase.
Der Königs-Titel von Joel Wicki (25) hat einen Makel: Beim entscheidenden Plattwurf im Schlussgang gegen Matthias Aeschbacher (30) verliert der Sörenberger den Griff. Nach Regelbuch hätte der Gang weitergehen müssen – die Kampfrichter geben das Resultat.
In der Schwinger-Szene entfacht – einmal mehr – eine Diskussion über den VAR. Sollen nach den Fussballern und Eishockey-Cracks auch die Bösen den Video-Beweis bekommen?
Joel Wicki: «Im Fussball gibt es trotz VAR Fehlentscheidungen»
König Wicki blickt nach seinem Triumph in Pratteln auf die strittige Szene zurück. Auch wenn er dieses Mal profitiert hat, unterstützt er die Idee, einen VAR-Versuch zu starten.
«Ich würde vorschlagen, dass man das einmal testet. Aber ob es dann besser wäre oder nicht, kann ich auch nicht sagen. Es gibt den VAR im Fussball und im Eishockey, trotzdem gibt es Fehlentscheidungen», so Wicki.
Das Wichtigste sei, dass die Entscheidung schnell gefällt würde, «man kann nicht eine halbe Stunde auf den Bildschirm schauen.»
Im Verband ist die VAR-Idee bis auf Weiteres vom Tisch
Auch Stefan Strebel, Technischer Leiter des Eidgenössischen Schwingverbands, sagt zu SRF, man habe sich im Verband mit dem Thema beschäftigt. Aufgrund finanzieller und technologischer Überlegungen verfolge man die Idee aber in nächster Zeit nicht weiter. Der Fokus werde bis auf Weiteres auf die Ausbildung der Kampfrichter gelegt.
Strebel stellt klar: «Joel Wicki ist ein würdiger König. Unsere Kampfrichter konnten das nicht sehen. Somit haben sie richtig entschieden.»