Schwingen: Eidgenössische Saison startet am Wochenende
Am Wochenende geht es für die Schwinger mit drei Kranzfesten so richtig los. Der vierfache Eidgenosse und Ex-Schwinger Roger Brügger macht eine Saisonprognose.
Das Wichtigste in Kürze
- Roger Brügger schreibt auf Nau.ch regelmässig übers Schwingen.
- Er ist vierfacher Eidgenosse.
Mit dem Freiburger, dem Zuger und dem Thurgauer Kantonalschwingfest geht die eidgenössische Schwingersaison am Wochenende so richtig los.
Es wird spannend zu sehen sein, wie die Bösen aus den Startlöchern kommen. Die meisten von ihnen haben an den Regionalfesten bereits geschwungen und sind dort ihrer Favoritenrolle gerecht geworden.
Reichmuth als positive Überraschung
Der Fokus geht am Sonntag sicher nach Frauenfeld. Dort stehen mit Armon Orlik und Sämi Giger die beiden Kronfavoriten auf den Königstitel Ende August in Zug am Start. Lachender Dritte am Thurgauischen könnte Daniel Bösch werden. Der Koloss aus Zuzwil wetzt im Anschwingen gleich mit Orlik die Klingen.
Der letzte noch aktive König der Nordostschweizer, Arnold Forrer, wartet noch zu mit dem Saisonstart. Der mittlerweile 40-Jährige wird alles daran setzen, seinen siebten eidgenössischen Kranz zu holen. Einfach wird es nicht.
Auch das Zuger Kantonale ist stark besetzt. Der Festsieg wird zweifelsohne über den Innerschweizer Shootingstar Joel Wicki führen. Blendend im Schuss ist diesen Frühling auch Pirmin Reichmuth. Der Zuger gewann bereits drei kleinere Feste.
Am Freiburger Kantonalen sind der letztjährige Stoos-Sieger Lario Kramer, Benjamin Gapany und der Berner Christian Gerber Favoriten. Ein Exploit traue ich dem Berner Youngster Fabian Staudenmann zu.
Die Bösen aus dem Bernbiet starten erst nächste Woche so richtig in die Saison. Dann steht in Zäziwil mit dem Emmentalischen das erste Gaufest auf dem Programm.
Berner nicht mehr so schlagkräftig
Die letzten drei Könige kamen alle aus dem Berner Lager. Sie haben noch immer eine starke Truppe beisammen. Heuer werden die Berner aber nicht mehr die gleiche Schlagkraft haben, wie in vergangenen eidgenössischen Saisons.
Matthias Glarner befindet sich nach seinem Unfall 2017 weiter im Aufbau und wird auch nicht jünger. Matthias Sempach ist zurückgetreten. Kilian Wenger hatte einen guten Start in die Saison und wird voll angreifen.
Nicht zu vergessen ist Christian Stucki. Der Lysser machte im Frühling einen enorm entschlossenen und starken Eindruck. Zug wird für den «sanften Riesen» die letzte Chance auf den Königstitel sein.
Bei den Nordwestschweizern stechen die Trümpfe Nick Alpiger, Christoph Bieri und Mario Thürig heraus.
Eine sehr ausgeglichene Saison
Allgemein erwarte ich eine der ausgeglichensten Saisons der vergangenen Jahre. Die Ausgangslage für das Eidgenössische Schwingfest Ende August ist sehr spannend.