Sempach Matthias spricht über seinen Rücktritt
Das Wichtigste in Kürze
- König Matthias Sempach hört per sofort mit dem Schwingsport auf.
- Die Gesundheit lässt ihm keine andere Option.
- Am Sonntag hängt Sempach seine Schwinghosen offiziell an den Nagel.
Es sind erneute Bandscheibenprobleme, die Matthias Sempach zu diesem Schritt zwingen. «Ich bat die Ärzte um eine ehrliche Meinung», schildert der Schwingerkönig von 2013. Diese hat er erhalten, leider war sie ernüchternd.
«Nach den Gesprächen mit meinen Vertrauensärzten musste ich mir eingestehen, dass ich den Schwingsport nie mehr auf diesem Niveau ausüben kann.» Es folgte der einzig logische Schritt für einen Perfektionisten wie Matthias Sempach: Der Rücktritt.
Prägende Figur
Adrian Affolter ist der Präsident vom Bernische Kantonalen Schwingverband BKSV. Er sei «erchlüpft», als er die Nachricht vom Sempach's Rücktritt erhalten habe. «Klar wusste ich, dass er gesundheitliche Probleme hat. Und trotzdem konnte ich mir nicht vorstellen, dass er so schnell zu einem Rücktritt gezwungen wird», bedauert Affolter.
Klar habe der BKSV noch andere klingende Namen im Kader, doch die Lücke von Sempach könne man nicht einfach schliessen: «Matthias Sempach hat den Schwingsport nachhaltig geprägt. Er hat gezeigt, dass man alles erreichen kann, wenn man es nur wirklich will.»
Schwingen war sein Leben
Sempach selber ist erleichtert, dass die Katze jetzt aus dem Sack ist. «Am Sonntag hänge ich die Schwinghosen noch offiziell an den Nagel, dann beginnt für mich ein neues Leben.» Klingt einfach, ist es aber nicht.
Als Sempach am Freitag seinen Rücktritt verkündet, ist er den Tränen nahe: «Ich habe dem Schwingsport in den letzten Jahren alles untergeordnet.» Gerne wäre er im nächsten Jahr am eidgenössischen Schwingfest nochmals ins Sägemehl gestiegen. Doch Sempach ist realistisch: «Wie schön der Sport auch ist, die Gesundheit geht vor.»