Novak Djokovic will im Wimbledon-Finale seine Superserie fortsetzen, Matteo Berrettini Italiens langes Warten auf einen Grand-Slam-Titel bei den Herren beenden. Auch das deutsche Tennis ist am Schlusstag in London vertreten.
Im Wimbledon-Finale der Herren trifft der Serbe Novak Djokovic auf den Italiener Matteo Berrettini. Foto: Alberto Pezzali/AP/dpa
Im Wimbledon-Finale der Herren trifft der Serbe Novak Djokovic auf den Italiener Matteo Berrettini. Foto: Alberto Pezzali/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Es soll am letzten Tag der Höhepunkt des legendären Rasen-Turniers von Wimbledon werden: das Herren-Finale zwischen Novak Djokovic und Matteo Berrettini an diesem für Italien grossen Sport-Sonntag.
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Erst Tennis mit Berrettini um 15.00 Uhr (Sky) in Wimbledon, dann um 21.00 Uhr (ZDF/Magenta TV) das EM-Finale der Fussballer gegen England in Wembley. «Ich muss natürlich zuerst an mich denken. Dann werde ich es mir, wenn ich kann, wahrscheinlich anschauen», sagte Berrettini.

Auch ein Endspiel mit deutscher Beteiligung gibt es noch: Die 17-jährige Leimenerin Nastasja Schunk trifft im Finale der Juniorinnen auf die Spanierin Ane Mintegi del Olmo.

Die Fakten zum Herren-Finale

Novak Djokovic mag die vielen Zahlen kaum hören - bis auf eine: Für ihn geht es um den 20. Grand-Slam-Titel. Damit würde der 34-jährige Serbe den Rekord seiner langjährigen Rivalen Roger Federer und Rafael Nadal einstellen. Ausserdem würde ihm dann nur noch ein Erfolg bei den US Open fehlen, um den Grand Slam zu vollenden - den Gewinn der vier Grand-Slam-Turniere im selben Jahr. Olympia-Gold in Tokio würde daraus sogar einen Golden Slam machen. Insgesamt ist es für den Weltranglisten-Ersten das 30. Grand-Slam-Finale und das siebte Wimbledon-Endspiel bei bislang fünf Siegen 2011, 2014, 2015, 2018 und 2019. Im vorigen Jahr fiel das Turnier wegen der Corona-Pandemie aus.

Matteo Berrettini steht zum ersten Mal in einem Grand-Slam-Endspiel. Noch nie gab es bisher bei Damen und Herren ein Wimbledon-Finale mit italienischer Beteiligung. Nur zwei Herren aus Italien gewannen bisher einen Grand-Slam-Titel: Nicola Pietrangeli siegte 1959 und 1960 ebenso bei den French Open wie Adriano Panatta im Jahr 1976. Mit Panatta ist Berrettini regelmässig in Kontakt. Nicht so lange zurück liegen die Triumphe von Francesca Schiavone 2010 in Paris und von Flavia Pennetta 2015 bei den US Open. Der 25-jährige Berrettini ist die Nummer neun der Welt, gewann das Vorbereitungsturnier im Queen's Club und ist auf Rasen in dieser Saison in elf Matches ungeschlagen.

Im direkten Vergleich steht es 2:0 für Djokovic. Das letzte Duell liegt erst gut einen Monat zurück. Im Viertelfinale der French Open setzte sich Djokovic auf Sand mit 6:3, 6:2, 6:7 (5:7), 7:5 durch und holte danach seinen zweiten Musketier-Cup im Stade Roland Garros.

Der Weg ins Finale

Djokovic startete mit seinem einzigen Satzverlust ins Turnier, dann besiegte er Jack Draper (Grossbritannien/4:6, 6:1, 6:2, 6:2), Kevin Anderson (Südafrika/6:3, 6:3, 6:3), Denis Kudla (USA/6:4, 6:3, 7:6 (9:7)), Cristian Garín (Chile/6:2, 6:4, 6:2), Marton Fucsovics (Ungarn/6:3, 6:4, 6:4) und Denis Shapovalov (Kanada/7:6 (7:3), 7:5, 7:5). Insgesamt stand er 12:48 Stunden auf dem Platz.

Berrettini brauchte 53 Minuten mehr für seine sechs Siege gegen Guido Pella (Argentinien/6:4, 3:6, 6:4, 6:0), Botic van de Zandschulp (Niederlande/6:3, 6:4, 7:6 (7:4)), Aljaz Bedene (Slowenien/6:4, 6:4, 6:4), Ilja Iwaschka (Belarus/6:4, 6:3, 6:1), Felix Auger-Aliassime (Kanada/6:3, 5:7, 7:5, 6:3) und Hubert Hurkacz (Polen/6:3, 6:0, 6:7 (3:7), 6:4).

Premiere

Erstmals wird eine Frau das Herren-Endspiel in Wimbledon als Schiedsrichterin leiten. Die 43 Jahre alte Kroatin Marija Cicak amtierte bereits beim Damen-Finale 2014. Bei allen drei anderen drei Grand-Slam-Turnieren sassen schon längst Frauen bei Herren-Endspielen auf dem Stuhl.

Das sagen die Spieler

Novak Djokovic: «Die Erfahrung spricht sicher für mich. Aber Berrettini hat in diesem Jahr viele Matches auf Rasen gewonnen. Er ist in toller Form. Er schlägt stark auf, spielt stark. Also wird es ein schweres Match für uns beide. Aber ich freue mich auf einen grossen Kampf.»

Matteo Berrettini: «Mein erstes Finale in Wimbledon - es ist Wahnsinn, daran zu denken. Ich glaube, dass ich das total verdient habe. Ich möchte mein erstes Finale geniessen. Der Job ist noch nicht erledigt. Ich will den Pokal haben, jetzt wo ich hier bin. Aber es ist ein ziemlich unglaubliches Gefühl.»

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