Für Roger Federer sieht es schlecht aus für die Nummer 1
Dank dem Sieg über Nick Kyrgios (23, ATP 24) ist Roger Federer (36) wieder die Weltnummer 1. Es wird für ihn jedoch sehr schwierig, den Rang zu behalten.
Das Wichtigste in Kürze
- Roger Federer ist ab Montag wieder die Weltnummer 1.
- Es wird für ihn aber sehr schwierig, die Platzierung auch nach Wimbledon noch zu halten.
- Alles steht und fällt mit der Leistung von Rafael Nadal in London.
Mit dem Halbfinalsieg über Nick Kyrgios (23, ATP 24) in Stuttgart steht Roger Federer nicht nur in seinem 148. Final auf ATP-Stufe, er holt sich auch die Nummer 1 von Rafael Nadal (31) zurück. Zumindest vorübergehend. Denn es wird für den Schweizer sehr schwierig sein, den Platz an der Sonne bis im Herbst zu verteidigen. Nadal dominiert Sand, Federer dominiert Rasen. So läuft das normalerweise und so lief es auch 2017. Dementsprechend viele Punkte hat Federer auf dem grünen Untergrund zu verteidigen. Und weil der Stier aus Manacor das Kunststück fertiggebracht hat, abgesehen von Madrid alle grossen Titel auf Sand zu verteidigen, steht jetzt der Maestro unter Zugzwang.
Knackpunkt Wimbledon
Wir können es kurz machen: Alles steht und fällt mit Rafael Nadals Leistung in Wimbledon. Der Spanier hat dort 180 Punkte aus dem Vorjahr zu verteidigen, Federer 2000. Dazu kommen noch 500 Punkte aus Halle. Nehmen wir an, Federer gewinnt den Final von Stuttgart gegen Milos Raonic (27, ATP 35). Dann sähe die Top 2 der Weltrangliste folgendermassen aus:
1. Roger Federer, 8920
2. Rafael Nadal, 8770
Was für tolle Neuigkeiten, wir freuen uns riesig! 🎉👌🤗 Roger Federer kommt durch seinen Finaleinzug in Stuttgart als neue Nr. 1 der Weltrangliste zu den GERRY WEBER OPEN 2018.
— TERRA WORTMANN OPEN (@ATPHalle) June 16, 2018
Fotocredit: GERRY WEBER OPEN (HalleWestfalen)#gwo #gerryweberopen #federer pic.twitter.com/DGt5ty8vbk
Minimaler Vorsprung
Das bedeutet, um nach Halle noch die 1 zu sein, darf Federer nicht mehr als 140 Punkte gegenüber dem Vorjahr abgeben. Das heisst: der Turniersieg ist Pflicht. Gewinnt er Titel, sieht die Punkteverteilung unverändert so aus:
1. Roger Federer, 8920
2. Rafael Nadal, 8770
Erreicht er den Final, verliert aber, sieht sie so aus:
1.
Rafael Nadal, 8770
2. Roger Federer, 8720
Sieg in Wimbledon ist Pflicht
Federer kann also maximal mit einem Vorsprung von 150 Punkten auf seinen ewigen Rivalen in Wimbledon starten. Das bedeutet natürlich, dass Nadal gegenüber dem Schweizer nur mehr als 150 Punkte gutmachen muss. Weil er im letzten Jahr in den Achtelfinals überraschend ausschied, dürfte das gar nicht so ein Problem sein - wenn er denn fit ist. Konkret: Roger Federer muss in jedem Fall Wimbledon gewinnen, wenn er die Nummer 1 bleiben will. Holt er den Titel nicht, verliert er zu viele Punkte und Nadal zieht sogar an ihm vorbei, wenn er gar nicht erst antritt.
Nadal darf nicht den Viertelfinal erreichen
Roger Federer bleibt nach Wimbledon nur die Nummer 1 unter mindestens zwei Bedingungen: 1. Er muss den Titel gewinnen und 2. Nadal muss vor dem Viertelfinal ausscheiden. Erreicht Nadal in London die Viertelfinals, kann Federer machen, was er will - Nadal wird sich die Nummer 1 zurückholen.