Roger Federer: «Ein Dolchstoss mitten ins Herz»
Seit ziemlich genau anderthalb Jahren befindet sich Roger Federer im Ruhestand. Die modernen Entwicklungen im Tennis bedauert der 42-Jährige sehr.
Das Wichtigste in Kürze
- Roger Federer geniesst den Tennis-Ruhestand in vollen Zügen.
- Seine aktive Zeit, die vor anderthalb Jahren endete, vermisst er nicht.
- Eine Entwicklung macht ihm sogar etwas zu schaffen.
Als Roger Federer beim Laver Cup 2022 seinen Rücktritt zelebrierte, weinten Tennis-Fans weltweit mit. Zusammen mit Rivale und Freund Rafael Nadal vergoss der Maestro zahlreiche Tränen. «Es war hochemotional», sagt er im Interview mit «GQ» rückblickend.
Doch der Schweizer sagt auch: «Ich bin erleichtert, die letzten Jahre waren hart mit meinem Knie. Man konnte spüren, dass das Ende näher rückt. Wenn dann alles vorbei ist und man offiziell im Ruhestand ist, atmet man tief durch.»
Viel entspannter geht Federer seine Tennis-freie Zeit allerdings nicht an. «Seit ich im Ruhestand bin, hatte ich vielleicht zwei Nachmittage, an denen ich allein zu Hause war. Ich liebe es, von Menschen und Freunden umgeben zu sein», meint er.
Roger Federer: «Macht mich zu etwas Besonderem»
Mit Blick auf die Entwicklung im modernen Tennis sagt der Schweizer, es sei wie ein «Dolchstoss mitten ins Herz». Gemeint ist damit, dass die einhändige Rückhand – das Markenzeichen des Baselbieters – immer mehr verschwindet. Jüngst war in den Top Ten der Welt erstmals kein einziger Spieler mit einhändiger Rückhand vertreten.
«Das ist etwas Persönliches. Das gefällt mir nicht. Aber gleichzeitig macht es die Einhänder – Sampras, Rod Laver, mich – zu etwas Besonderem. Dass wir die Fackel oder die Fahne oder was auch immer so lange hochgehalten haben, wie wir es getan haben.»