So kann Roger Federer nach Thiem-Pleite die ATP Finals noch gewinnen
Das Wichtigste in Kürze
- Federer verlor das Auftaktspiel an den ATP Finals gegen Dominic Thiem mit 5:7 und 5:7.
- In seiner Karriere schaffte er es schon dreimal trotz Startniederlage in die Halbfinals.
- Heuer steht er aber vor einer äusserst schwierigen Aufgabe.
Nur ein einziges Mal schaffte es Roger Federer an den World Tour Finals nicht von der Gruppenphase in den Halbfinal. 2008 verlor er gegen Gilles Simon (ATP 9) und gegen Andy Murray (ATP 4) – und schied somit aus. 2019 droht ihm jetzt dasselbe Schicksal.
Roger Federer wollte alle Spiele gewinnen
«Eigentlich wollte ich alle Spiele gewinnen. Dieses erste Ziel habe ich jetzt verfehlt», sagte der 38-Jährige nach dem Spiel gegen Dominic Thiem (ATP 5). Jetzt steht der Schweizer unter Zugzwang.
Gegen Matteo Berrettini (ATP 8) und Novak Djokovic (ATP 2) muss er nicht unbedingt zwei Siege einfahren. Es ist durchaus möglich, nur mit einem Sieg in die Halbfinals zu kommen. Aber nur wenn er zweimal gewinnt, hat er das Weiterkommen noch in eigenen Händen.
Schon dreimal geschafft
Dreimal gelang es ihm in seiner Karriere, nach einer Startniederlage noch den Kopf aus der Schlinge zu ziehen. 2018 verlor er gegen Kei Nishikori, gewann dann gegen Kevin Anderson und Dominic Thiem. 2013 verlor er gegen Novak Djokovic, gewann dann gegen Richard Gasquet und Juan Martin del Potro. Und 2007 verlor er gegen Fernando González, gewann danach gegen Nikolay Davydenko und Andy Roddick.
Schwierige Aufgabe
Die diesjährige Aufgabe wird allerdings ungleich schwieriger. Morgen Dienstag trifft Roger Federer mit Berrettini auf den nominell schwächsten Spieler der Gruppe. Gegen den Italiener ist er klarer Favorit.
Im letzten Gruppenspiel am Donnerstag muss er allerdings gegen Novak Djokovic antreten, der sich derzeit einer bärenstarken Form erfreut. Dies, während Roger Federer die letzten Monate eigentlich nur in Basel zu überzeugen wusste.
Was machen Berrettini und Djokovic gegen Thiem?
Gewinnt er gegen Berrettini und verliert gegen Djokovic, was wahrscheinlich ist, kommt es auf die Resultate der anderen Matches an.
Probleme mit dem Return
Und sportlich? Gegen den stark aufspielenden Österreicher spielte Roger Federer keineswegs schlecht, aber eben auch nicht sonderlich stark. Sein Verhältnis Winner zu Unforced Errors war zwar positiv (25:23), aber beim Return bekundete der Maestro Probleme.
Gegen den Service-Spezialisten Berrettini wird dieser Schlag aber ein Schlüssel sein. Und gegen Djokovic, der selber überragend retourniert, sowieso.