NFL: Die 10 besten NFL-Teams im Nau-Power-Ranking
Die NFL ist in ihre 105. Saison gestartet. Hier kommt das Nau.ch-Powerranking mit den 10 Teams mit den besten Chancen auf den Super Bowl.
Das Wichtigste in Kürze
- Im ersten Power-Ranking der Saison gibt es einen klaren Favoriten.
- Diverse NFC-Teams buhlen um die verbleibenden Plätze in den Top 5.
- Houston könnte zum diesjährigen Sleeper-Pick für den Super-Bowl-Einzug werden.
Die Temperaturen werden kühler und die Tage allmählich kürzer – das kann nur eines heissen: Die NFL ist zurück!
In den nächsten 22 Wochen kämpfen 32 Teams um den Einzug in den Super Bowl in New Orleans am 9. Februar 2025. Nau rangiert die 10 besten NFL-Teams nach dem Saisonauftakt. Und schätzt ihre Chancen auf den Super Bowl ein.
1. Kansas City Chiefs (1-0)
Bilanz-Obergrenze: 14-3
Bilanz-Untergrenze: 11-6
Obacht vor: WR Xavier Worthy
Die Kansas City Chiefs können heuer zur ersten Mannschaft der NFL-Geschichte werden, die dreimal nacheinander den Super Bowl gewinnt. Der Start in die Mission «Three-Peat» ist gelungen: Den Season-Opener gegen die starken Baltimore Ravens gewinnen sie mit 27 zu 20.
Auffallend: Während Patrick Mahomes in den vergangenen Jahren mangels an guten Receivern oft abhängig war von seinem Superstar Tight End Travis Kelce, kommt die Chiefs-Offensive heuer weitaus versatiler daher. Das liegt auch am diesjährigen Erstrundenpick Xavier Worthy. Der ehemalige Texas-Longhorn-Receiver schlägt sofort ein und erzielt gegen die Ravens zwei Touchdowns.
Ausserdem scheint der im vergangenen Jahr oft inkonsistente Rashee Rice heuer eine gewichtigere Rolle in der Chiefs-Offensive zu übernehmen und fängt im ersten Spiel der Saison 103 Yards.
Mit dem derzeit noch verletzten Marquise «Hollywood» Brown haben die Chiefs einen weiteren Top-Receiver in der Hinterhand. Die letzten zwei Super Bowls gewann Patrick Mahomes auch mit mittelmässiger Hilfe – zu was er wohl mit Leuten wie Worthy und Brown fähig sein wird?
2. Detroit Lions (1-0)
Bilanz-Obergrenze: 13-4
Bilanz-Untergrenze: 11-6
Obacht vor: CB Terrion Arnold
Beflügelt von einer Märchensaison 2023, in der die Lions nur knapp am allerersten Super-Bowl-Einzug der Vereinsgeschichte vorbeischrammten, starten sie als einer der Top-Favoriten auf die Lombardi-Trophäe in die neue Spielzeit. Wenngleich «Lions» und «Top-Favorit auf die Lombardi-Trophäe» im selben Satz noch etwas Angewöhnung braucht, erschien ein Super-Bowl-Sieg noch nie so realistisch wie in diesem Jahr.
Jared Goff warf in seinen bislang drei Saisons mit den Lions die drittmeisten Yards aller Quarterbacks (9'336 Yards), Wide Receiver Amon-Ra St. Brown fing derweil im gleichen Zeitraum die sechstmeisten Yards (2'689). Beide statteten die Lions in der Offseason mit saftigen Vertragsverlängerungen aus.
Doch nicht nur am bestehenden Kader wurde gefeilt, im NFL-Draft verstärkten die Lions ihre Secondary unter anderem mit Alabama-Cornerback Terrion Arnold. Dieser zeigte im Monday-Night-Opener gegen die LA Rams eine starke Leistung und lässt Hoffnungen aufblühen, dass die Passverteidigungs-Probleme der Lions endlich der Vergangenheit angehören könnten.
3. San Francisco 49ers (1-0)
Bilanz Obergrenze: 14-3
Bilanz Untergrenze: 10-7
Obacht vor: QB Brock Purdy
Die 49ers haben eine turbulente Offseason hinter sich. Qua stockenden Vertragsverhandlungen drückt sich Star-Receiver Brandon Ayiuk vor der gesamten Vorsaison, Star-Running-Back Christian McCaffrey fällt wegen einer Achillessehnenentzündung aus und Rookie-Receiver Ricky Pearsall wird auf offener Strasse in San Francisco angeschossen – er überlebt mit einer Brustverletzung.
Während Ayiuk seinen Streik kurz vor Saisonauftakt beendet hat, fehlen McCaffrey und Pearsall auf absehbare Zeit. Keine optimalen Startbedingungen für die 49ers.
Dennoch liessen sich die Niners im Saisonstart gegen die Jets von nichts aus der Ruhe bringen und gewinnen hochverdient mit 32 zu 19. Undrafted Free Agent Running Back Jordan Mason ersetzt McCaffrey einwandfrei und erläuft 147 Yards und einen Touchdown.
Kommen die 49ers mal in Fahrt – so wie Ende letztes Jahr, sind sie kaum zu stoppen. Und vielleicht winkt für Brock Purdy heuer gar die MVP-Auszeichnung, immerhin kennt der Jahr-3-Quarterback die Shanahan-Offensive mittlerweile in- und auswendig.
4. Philadelphia Eagles (1-0)
Bilanz Obergrenze: 14-3
Bilanz Untergrenze: 10-7
Obacht vor: RB Saquon Barkley
Er ist die Verpflichtung der Offseason: Im März wechselte Running Back Saquon Barkley vom Divisionsrivalen New York Giants zu den Philadelphia Eagles, die ihn mit einem 38-Millionen-Vertrag über drei Jahre ausstatten.
Beim Saisonauftakt gegen die Green Bay Packers in Brasilien zeigt dieser dann, dass er das Geld wert ist. Nach Terrell Owens (2004) erzielt Barkley als erst zweiter Spieler der Vereinsgeschichte mehr als 100 Rushing Yards und drei Touchdowns in seinem Vereinsdebüt.
Barkley reiht sich in eine regelrechte All-Star-Offensive mit zahlreichen anderen klingenden Namen ein: Jalen Hurts, A.J. Brown, DeVonta Smith, Landon Johnson. Rein von der Kaderstärke her können wahrscheinlich nur die 49ers mit den Eagles mithalten.
In einen Super-Bowl-Erfolg ummünzen konnten die Eagles ihre Star-Power im letzten Jahr jedoch nicht – bereits in der Wild-Card-Runde war Schluss. Saquon könnte heuer den Unterschied machen.
5. Houston Texans (1-0)
Bilanz-Obergrenze: 12-5
Bilanz-Untergrenze: 10-7
Obacht vor: WR Stefon Diggs
Was ein Draft-Pick ausmachen kann: Rookie Quarterback C.J. Stroud führte die Houston Texans entgegen allen Erwartungen bis in die Divisonal Round der letztjährigen Playoffs.
Nach der besten Rookie-Quarterback-Saison aller Zeiten kehrt der Ohio-State-Alumni in Jahr 2 zu einem massgeblich verstärkten Team zurück: In einem Blockbuster-Trade mit den Buffalo Bills sicherten sich die Texans in der Offseason die Dienste von Star-Receiver Stefon Diggs.
Bei der Kombo Stroud-Diggs wird wohl so manchem AFC-Defensivkoordinator angst und bange. Kaum eine Offensive verspricht heuer so viel Aufregung wie jene der Texans – kein Wunder werden die Texans nur zwei Jahre nach der drittschlechtesten Saison der Vereinsgeschichte als Wild-Card für den Super Bowl gehandelt.
6. Baltimore Ravens (0-1)
Bilanz-Obergrenze: 13-4
Bilanz-Untergrenze: 10-7
Obacht vor: RB Derrick Henry
Es ist keine Schande gegen die Kansas City Chiefs zu verlieren – vor allem wenn am Schluss die Länge eines Zehs über Sieg oder Niederlage entscheidet.
Trotz des 20-27 beim Saisonauftakt vergangenen Donnerstag können Ravens-Fans zuversichtlich in die Saison blicken. Die diesjährige Mannschaft erscheint noch dynamischer, eingespielter, und grundsätzlich kompletter als die letztjährige.
Das liegt nicht nur daran, dass Quarterback Lamar Jackson fitter denn je ist, sondern auch an Neuzugang Derrick Henry, welcher der ohnehin schon brandgefährlichen Ravens-Offensive noch mehr Feuerpower beschert. Mit King Henry und Lamar Jackson haben die Ravens ein vermeintlich unschlagbares Duo im Backfield – sofern beide fit bleiben.
7. Buffalo Bills (2-0)
Bilanz-Obergrenze 12-5
Bilanz-Untergrenze: 9-8
Obacht vor: RB James Cook
Nach den Abgängen von Stefon Diggs zu den Texans und Gabe Davis zu den Jaguars wusste keiner so richtig, wo die Bills stehen in diesem Jahr. Als bewährte Passempfänger bleiben Josh Allen nur noch seine beiden Tight Ends Dawson Knox und Dalton Kincaid – der Receiver-Core ist bestückt mit Neulingen wie Rookie Keon Coleman oder Mack Hollins.
Nachdem sich auch noch Matt Milano, Linebacker und Chef der Defensive, in der Preseason verletzt hatte (Bizepsverletzung), sahen viele Experten schwarz für die Bills. Nichts da: Nach dem klaren 31-zu-10-Sieg gegen die Miami Dolphins in der Nacht auf Freitag sind die Bills das erste Team bei 2-0.
Leistungsträger in den ersten beiden Spielen bislang: James Cook. Der Running Back ist sowohl als Rusher wie auch als Passempfänger einsetzbar und erzielt in den ersten beiden Spielen insgesamt 3 Touchdowns und beinahe 200 Yards.
8. Dallas Cowboys
Bilanz-Obergrenze: 13-4
Bilanz-Untergrenze: 9-8
Obacht vor: DC Mike Zimmer
Die Cowboys starten mit einer Machtdemonstration gegen die Cleveland Browns in die Saison. Kurz vor dem Spiel unterschreibt Quarterback Dak Prescott nach langen Verhandlungen einen 240-Millionen-Dollar-Vertrag über vier Jahre und auch Wide Receiver Ceedee Lamb endet sein Patt kurz vor Saisonstart mit einem Monstervertrag über vier Jahre mit 100 Millionen Dollar garantiert.
Beim 33-zu-19-Heimsieg gegen die Browns brilliert aber vor allem die Defensive des neuen Koordinators Mike Zimmer. Der ehemalige Vikings Head Coach ersetzt Dann Quinn, der neu die Fäden bei den Washington Commanders zieht.
Zimmers blitzlastige Defensive ist ein bewährtes Mittel gegen Browns Quarterback Deshaun Watson. Dieser wird in 25 von 56 Dropbacks unter Druck gesetzt und sechs Mal gesackt. Mit Zimmer an der Seitenlinie ist auch heuer wieder mit den Cowboys zu rechnen.
9. Tampa Bay Buccaneers
Bilanz-Obergrenze: 12-5
Bilanz-Untergrenze: 9-8
Obacht vor: QB Baker Mayfield
Während sich seine alten Arbeitgeber in Cleveland langsam aber sicher die Haare raufen über Deshaun Watson, scheint Baker Mayfield die Zeit seines Lebens zu haben in Tampa Bay. Gegen die Washington Commanders wirft er satte vier Touchdowns, 289 Yards und bringt 80% seiner Pässe an den Mann.
Die Umstellung zum neuen Offensiv-Koordinator Liam Coen steckt er locker weg, und so scheint die Mayfield-Redemption-Story munter weiterzugehen. Angesichts einer erneut eher schwachen NFC-South stehen die Chancen gut auf Playoff-Football in Tampa Bay.
10. Cincinnati Bengals
Bilanz-Obergrenze: 13-4
Bilanz-Untergrenze: 8-9
Obacht vor: QB Joe Burrows Handgelenk
Ähnlich wie die 49ers haben die Bengals eine suboptimale Vorsaison hinter sich. Gleich beide Top-Receiver, Ja’marr Chase und Tee Higgins, streikten für bessere Vertragsbedingungen, und um Quarterback Joe Burrow kursierten Gerüchte, dass seine Handgelenksverletzung aus der letzten Saison weniger gut verheilt ist als gedacht.
Gegen die New England Patriots setzte es eine herbe, verdiente Auftaktsniederlage vor eigenem Publikum. Doch nur keine Panik: Die Bengals sind bekannte Spätzünder. Auch die Eröffnungsspiele der beiden vorherigen Saisons gingen verloren. Beide Male fingen sich die Bengals bis zur Saisonhälfte wieder (im letzten Jahr bis zu Burrows Verletzung). Vielleicht braucht Burrows Handgelenk einfach noch etwas Zeit?