Beat Feuz ist in Lake Louise Abfahrt die einzige Schweizer Hoffnung

Christoph Krummenacher
Christoph Krummenacher

Kanada,

Am Samstag steht für die Ski-Cracks die erste Abfahrt der Saison auf dem Programm. In Lake Louise will Beat Feuz seinen Vorjahressieg verteidigen.

Beat Feuz in Lake Louise.
Beat Feuz in Lake Louise. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Beat Feuz zählt beim Abfahrtsrennen in Lake Louise zum Kreis der Favoriten.
  • Hinter Feuz klafft im Schweizer Team jedoch eine grosse Lücke.

Beim Weltcup-Auftakt der Männer in Lake Louise konnte Beat Feuz überzeugen. Der Abfahrtsweltmeister belegte im ersten Training Rang acht. Obwohl er Tempo rausnahm, verlor er lediglich eine Sekunde auf die Bestzeit. Der Schangnauer wird in der kandadischen Provinz daher zum Kreis der Favoriten gezählt. Im letzten Jahr konnte Feuz das Rennen gewinnen.

Die weiteren Schweizer waren Patrick Küng auf Rang zehn, Mauro Caviezel auf Rang zwölf und Marc Gisin auf Rang 14. Rückkehrer Niels Hintermann folgte an 17. Stelle und Carlo Janka wurde mit einem Rückstand von 1,95 Sekunden Rückstand 40.

Fragezeichen hinter den anderen Schweizern

Feuz war mit seiner Trainingsleistung zufrieden. «Es rüttelte ziemlich stark. Aber ich fühlte mich recht gut. Ich bin sehr zufrieden», sagte er zu SRF. Auch sein Knieproblem hat der Emmentaler im Griff: «Bleibt es so, darf ich nicht jammern. Es gibt wohl unter den 83 Fahrern, die hier am Start sind, keinen, dem nicht etwas weh tut.»

Kugelblitz Feuz, der im Juni zum ersten Mal Vater geworden ist, gewann letzte Saison die kleine Kristallkugel für den besten Abfahrer und holte an den Olympischen Spielen in Südkorea zwei Medaillen. Hinter Feuz klafft im Schweizer Team jedoch eine Lücke.

Beat Feuz am World Cup in Are, Schweden, mit der Kristallkugel.
Beat Feuz am World Cup in Are, Schweden, mit der Kristallkugel. - Keystone

Wer kommt nach Beat Feuz?

Am ehesten ist in dieser Saison mit dem 30-jährigen Bündner Mauro Caviezel zu rechnen. Gemäss «AZ» war aus Teamkreisen zu vernehmen, dass die Trainingsleistungen in der Vorbereitung verheissungsvoll waren. Anders ein anderer Bünder: Carlo Janka befindet sich in der Saison nach seinem Kreuzbandriss noch nicht wieder auf seinem gewohnten Niveau. Zudem fand sich der Olympiasieger von 2010 mit dem neuen Schuh so schlecht zurecht, dass er wieder zum alten Modell zurückwechselte.

Patrick Küng, der Weltmeister von 2015, hat seine Vorsaison ziemlich verpatzt. Nun stellt sich die Frage, ob der 34-Jährige den Weg zum Erfolg nochmals wiederfindet. Gilles Roulin absolviert neben dem Skisport ein Jus-Studium. Es ist fraglich, ob er sich mit dieser Doppelbelastung sportlich zu steigern vermag. Marc Gisin vermochte bisher nur in Kitzbühel und Wengen zu überzeugen.

Svindal sieht das Karriere-Ende kommen

Für Feuz bleiben also die altbekannten Konkurrenten von ausserhalb des Schweizer Teams. Der Österreicher Vincent Kriechmayr, Altmeister Aksel Svindal, Dominik Paris, Mathias Mayer, Thomas Dressen und Kjetil Jansrud. Ob und wie lange die Karriere von Svindal indes weitergeht, ist unklar. Der Norweger, der im Dezember seinen 37. Geburtstag feiert, ist seit längerem körperlich eingeschränkt. Ein Rücktritt ist jederzeit möglich: Er selbst beziffert seine Chancen auf eine Fortsetzung seiner eindrücklichen Karriere auf 50 Prozent.

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