Mikaela Shiffrin – immer besser, immer schneller

Peter Gerber Plech
Peter Gerber Plech

Schweden,

Mikaela Shiffrin startet am Samstag als grosse Favoritin in Levi zum ersten Slalom des Winters. Die Amerikanerin ist gereift und dadurch noch stärker geworden.

Ski Alpin
Ski Alpin: Mikaela Shiffrin im Frühling 2018 in Are, als sie sich den Weltcupgesamtsieg im Slalom sicherte. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Mikaela Shiffrin ist am Samstag beim ersten Weltcup-Slalom des Winters klare Favoritin.
  • Von den letzten 18 Weltcup-Slaloms hat Mikaela Shiffrin 13 für sich entschieden.
  • Die 23-Jährige hat aber auch Lockerheit gewonnen und das macht sie noch gefährlicher.

Während Lindsey Vonn (34) in ihrer letzten Saison noch fünf Siege zum Ruhm der mit 86 Weltcup-Erfolgen alleinigen Rekordhalterin braucht, steht mit Mikaela Shiffrin bereits die designierte Ablösung bereit. 43 Siege hat die 23 Jahre alte Amerikanerin bereits auf dem Konto. 

Bleibt Shiffrin gesund und so erfolgreich wie in den beiden letzten Wintern, in denen sie 11 (2016/17) respektive 12 (2017/18) Siege feiern konnte, zieht sie in vier Jahren als 27-Jährige an ihrer Landsfrau vorbei. Statistiken oder Medaillen interessieren Shiffrin heute aber kaum. «Ich konzentriere mich auf das Skifahren und auf das Verbessern meiner Technik», sagt sie. Und das muss in den Ohren der Konkurrentinnen wie eine zusätzliche Kampfansage klingen.

Im Ziel dieselbe Person wie am Start

Mikaela Shiffrin will nach wie vor gewinnen, will – wie seit Kindertagen angestrebt – die beste Skirennfahrerin sein. Aber sie hat in der jüngeren Vergangenheit gelernt, diese Ziele nicht mehr in den Vordergrund zu stellen und sie auch nicht verbissen zu verfolgen. «Es ist in Ordnung, dass ich nicht jedes Weltcup-Rennen gewinnen kann», ist zu einem von Shiffrins Leitsätzen geworden.

Die Arbeit mit Sportpsychologin Lauren Loberg hat ihr dabei geholfen. Shiffrin hatte grosse Angst, dass sie die Menschen in ihrem Umfeld, die Fans oder die Medien enttäuschen könnte. Jetzt weiss sie, dass sie sich nicht über Siege, Bestzeiten oder Medaillen definiert. «Du bist im Ziel dieselbe Person wie jene, die am Start oben gestanden hat», habe Loberg ihr gesagt.

Eine Shiffrin-Rentierherde

Mikaela Shiffrin ist gereift. Aus dem Ski-Wunderkind von einst ist eine junge Frau geworden, die immer noch intensiv und fokussiert an ihrem besten Skifahren arbeitet, sich daneben aber eine Liebesbeziehung (zu Mathieu Faivre) und Ferien gönnt. Die zu ihrem vorhandenen Talent, zum grossen Können und zu ihrem Trainingsfleiss dazugekommene Lockerheit macht die 23 Jahre alte Amerikanerin noch stärker und damit – wen wunderts – zur Top-Favoritin auf den erneuten Gesamtsieg im Weltcup und zur Anwärterin auf viele Tagessiege.

Zum Beispiel auf jenen in Levi, wo es ja für die Siegerin und den Sieger jeweils auch ein Rentier als «Lebendpreis» gibt. Mikaela Shiffrin hat 2013 und 2016 bereits ein Rentier gewonnen. Am Samstag (17. November) könnte aus dem Duo ein Trio und in den kommenden Jahren eine kleine Herde werden. Erstaunen würde das nun definitiv niemanden.

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