Ex-ÖSV-Sportdirektor Toni Innauer kritisiert in einem Interview mit «Ö1» die Reaktionen des Skiverbandes auf die Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs.
Toni Innauer, ehemaliger ÖSV-Sportdirektor und Weltklasse-Skispringer.
Toni Innauer, ehemaliger ÖSV-Sportdirektor und Weltklasse-Skispringer. - Imago

Das Wichtigste in Kürze

  • Ex-ÖSV-Sportdirektor Innauer äussert sich zum Missbrauchs-Skandal im österreichischen Skisport
  • Es seien sogar Mädchen betroffen gewesen.
  • Innauer kritisiert auch die Reaktion des Verbandes.
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Der ehemalige ÖSV-Sportdirektor Toni Innauer hat am Samstag in einem Interview mit dem Sender «Ö1» von den sogenannten Pasteraktionen im Vorarlberger Skiverband erzählt und den Verband für die unsensible Reaktion kritisiert. Oft werde der Fehler gemacht, das «pastern» als Kinderei abzutun, die lustig sei. Dabei könne dies als Folter, Demütigung oder als Brechen der Persönlichkeit erlebt werden.

Beim «pastern» handelt es sich um ein umstrittenes Initiationsritual, bei welchem dem «Opfer» die Hose runtergerissen und eine Tube Zahnpasta oder Skiwachs anal eingeführt wurde. Anfang Monat wurde der Skandal öffentlich (Nau berichtete).

Gemäss den Aussagen Innauers waren auch Mädchen betroffen: «Da wurden sogar Mädchen mit Schuhcreme am Hintern, im Genitalbereich eingeschmiert.» Diese Vorfälle seien aber entsprechend geahndet worden. Auch ein Freund der Skisprung-Legende Innauer war betroffen, dieser hätte sich nur mit einem waghalsigen Sprung aus dem Fenster vor der Demütigung retten können. Innauer kritisiert, dass Sportpsychologen beim ÖSV als Eindringlinge wahrgenommen würden und deren Rat nicht beachtet würde. Dem Erfolg würde alles untergeordnet.

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