Am Wochenende geht in Lake Louise die Ski-Saison auch für die Speed-Spezialisten los. Beat Feuz ist der Mann, den es in dieser Saison zu schlagen gibt.
Beat Feuz und Co. bestreiten am Wochenende im kanadischen Lake Louise die ersten Speedrennen der Saison
Beat Feuz und Co. bestreiten am Wochenende im kanadischen Lake Louise die ersten Speedrennen der Saison - sda - KEYSTONE/AP The Canadian Press/FRANK GUNN
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Wochenende starten die Speed-Spezialisten um Beat Feuz in die neue Saison.
  • Der Schangnauer gilt in der Abfahrt als grosser Favorit auf die kleine Kristallkugel.
  • Im Super-G ist Mauro Caviezel der Schweizer Trumpf.

Die Schweizer Speed-Spezialisten starten in Lake Louise mit guten Vorzeichen in den neuen Winter. Beat Feuz ist in der Abfahrt der Gejagte, Mauro Caviezel gehört im Super-G zu den Favoriten.

Reto Nydegger, der neue Schweizer Speedtrainer, verzeichnete einen erfreulichen Einstand. Zwar zwangen Schnee- und Wetterverhältnisse die Mannschaft über den Sommer zu einigen Umstellungen. Und zum Verzicht auf den Abstecher in den Winterschnee der chilenischen Anden.

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Reto Nydegger freut sich auf die neue Saison. - Twitter / Fis

Weil sich aber der Gletscher von Saas-Fee als gute Alternative erwies, fanden die Schweizer vor den weiteren Speedtrainings in Nordamerika bessere Bedingungen vor als manch anderes Team. Kommt hinzu, dass sich keiner verletzte. Auch das ist längst keine Selbstverständlichkeit mehr angesichts immer höherer Tempi in den Kurven und den teils prekären Sicherheitsstandards auf temporären Trainingsstrecken.

Nydegger kommt vom norwegischen Team

Nydegger, der 44-jährige Berner Oberländer, der in den letzten drei Jahren die pflegeleichte norwegische Equipe als Chef betreute, kann vor dem Saisonauftakt in den kanadischen Rocky Mountains mit einer Abfahrt am Samstag und einem Super-G am Sonntag also festhalten: «Der erste Eindruck ist sehr positiv.»

Beat Feuz
Beat Feuz kämpft wohl mit Dominik Paris um die kleine Kristallkugel. - Keystone

Seine Equipe steigt zuversichtlich in den neuen Winter, allen voran natürlich dank Beat Feuz, dem Abfahrts-Weltcupsieger der letzten zwei Saisons, dessen Vorbereitung ohne Komplikationen verlaufen ist. Aber auch dank Mauro Caviezel, der sich in der letzten Saison definitiv in der Weltspitze etabliert hat und im Sommer Detailarbeit betreiben konnte.

«Besser abschneiden als letzte Saison»

«Ziel ist es, noch besser abzuschneiden als letzte Saison», sagt Männerchef Tom Stauffer. Zu hoffen ist diesbezüglich, dass der chronische Rückenpatient Carlo Janka die Lücke nach vorne wieder etwas schliessen kann, dass sich Marc Gisin von seinem schlimmen Sturz in Val Gardena gänzlich erholen wird, und dass Gilles Roulin, Niels Hintermann, Marco Odermatt und Co. Schritte nach vorne machen können.

Während der Rücktritt von Marcel Hirscher die Ski-Gemeinde aufrüttelte, verabschiedete sich Aksel Lund Svindal an der letzten WM vergleichsweise leise. Wobei die Umstände nicht vergleichbar sind: Mit 30 Jahren zog Hirscher im Zenit seiner Schaffenskraft die Reissleine. Svindal dagegen, der die Szene während fast 15 Jahren massgeblich prägte, konnte wegen seines geschundenen Körpers bereits seit längerem nur noch vereinzelt Akzente setzen. Der Abgang des charismatischen Norwegers war einer mit Ansage.

Feuz gegen Paris

Feuz, den seine lange Krankenakte mit Svindal verband, wird seinen Verbündeten und Rivalen vermissen. Sportlich wird sich indes nicht viel ändern. Bereits in der letzten Saison waren seine Hauptgegner andere, allen voran der Italiener Dominik Paris. Der Südtiroler liess sich mit Fortdauer der Saison nur noch schwer bezwingen.

Anders als Feuz, der in der Abfahrt mit seiner Konstanz bestach, im Super-G aber Probleme bekundete, mischte Paris in beiden Speed-Disziplinen zuvorderst mit. Es würde überraschen, wenn der 30-Jährige mit dem markanten Akzent und dem Flair für harte Töne nicht erneut zu den Favoriten zählt. Seine Physis ist prädestiniert für die Abfahrt, dazu bringt der 100-kg-Athlet ausgezeichnete technische Fähigkeiten mit.

Als weitere Herausforderer von Feuz gelten die Österreicher Vincent Kriechmayr und Matthias Mayer, die im Super-G von Lake Louise seit Jahren tonangebenden Norweger mit Aleksander Kilde und Kjetil Jansrud sowie Teamkollege Mauro Caviezel. Mit dem deutschen Kitzbühel-Sieger Thomas Dressen sowie dem Kanadier Manuel Osborne-Paradis kehren zudem zwei Kreuzband-Patienten zurück, die zu einigem fähig sind.

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