Coronavirus: Schweizer Sportevents kämpfen ums Überleben
Das Wichtigste in Kürze
- Vielen grossen Schweizer Sportveranstaltungen droht wegen dem Coronavirus der Kollaps.
- Trotz Millionen-Umsatz verzichtet die Mehrheit auf eine Pandemie-Versicherung.
Nicht nur Clubs und Vereine, auch die grossen Schweizer Sportevents geraten wegen dem Coronavirus in Schieflage. So musste unter anderem die Tour de Suisse bereits abgesagt werden. Aber auch die Austragung des Spengler Cups (im Dezember) oder der Lauberhornrennen in Wengen (im Januar) ist noch nicht gesichert.
Wenig überraschend kämpfen die grossen Schweizer Sportevents also ums Überleben. Dazu kommt: Viele Veranstaltungen verfügen über keine Pandemie-Versicherung. Dies obwohl die 20 grössten Sportanlässe in der Schweiz im Jahr über 200 Millionen Franken Umsatz erwirtschaften.
Werden alle grossen Schweizer Sportevents die Corona-Krise überleben?
Aus Kostengründen verzichten viele Veranstalter aber dennoch auf eine Versicherung. Ruedi Kunz, Präsident von Swiss Top Sport, der Vereinigung der Schweizer Grossanlässe, erklärt gegenüber «SRF»: «Die Versicherungsprämien sind so immens, dass die Veranstalter sie oft gar nicht bezahlen können und diesen Posten oft streichen.»
Mehrere 100'000 Franken pro Jahr würde beispielsweise eine Pandemie-Versicherung laut Co-Geschäftsführer Olivier Senn die Tour de Suisse kosten. Deshalb habe man bei der Vertragsunterzeichnung auf eine solche verzichtet.
Etwas anders sieht es bei den Ski Weltcuprennen in Adelboden und beim Leichtathletik Meeting in Zürich aus. Diese beiden Veranstaltungen verfügen über eine Versicherung.
Klar ist aber: Versicherung hin oder her – die Schweizer Sportveranstalter sind wegen dem Coronavirus gefordert. «So oder so wird es hart. Wir hoffen aber, dass jeder Event überleben kann», sagt Ruedi Kunz weiter.
Es wird aber noch lange dauern, bis die Sportfans in der Schweiz wieder an Veranstaltungen zugelassen sind. Bis sicherlich Ende August sind Anlässe mit über 1000 Personen weiterhin verboten.