Darum holt die Schweiz auch in diesem Jahr den Nationencup
Trotz des Aufwärtstrends im Lager der Österreicher, geht der Sieg im Nationencup auch in dieser Saison an die Schweiz. Ein Kommentar.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach 30 Jahren holen sich die Schweizer Ski-Cracks letzte Saison die Nationenwertung.
- Auch in diesem Jahr werden unsere Nachbarn aus Österreich das Nachsehen haben.
Drei gewonnene Weltcup-Rennen – und schon spuckt man bei unserem Lieblings-Skirivalen Österreich wieder grosse Töne.
«Der Sieg im Nationen-Weltcup ist noch drin. Die paar hundert Punkte sind schnell aufgeholt», posaunt Verbands-Präsi Schröcksnadel.
Und auch mein Nau.ch-Kollege Mathias Kainz ist überzeugt, dass sich seine Ösis den Nationencup im Jahr zwei nach Marcel Hirscher zurückholen.
Ruhig Blut, liebe Nachbarn! Zwar scheint Rot-Weiss-Rot pünktlich auf die WM in Cortina (I) wirklich wieder besser in Fahrt zu kommen. Doch es gibt genügend Gründe, warum die Schweiz die Nationen-Wertung trotzdem erfolgreich verteidigen kann.
Hier kommen vier davon
1. Mit 4752 zu 4203 Punkten führen wir aktuell im Nationencup. Das sind satte 549 Punkte Vorsprung auf Österreich.
Kommt dazu, dass auch andere Nationen wie Norwegen, Italien oder die USA regelmässig ihre Punkte einfahren. Und damit den beiden Spitzennationen Zähler abnehmen.
2. Bei den Speed-Rennen der Männer haben die Ösis mit dem Mayer/Kriechmayr-Doppelsieg für ein Ausrufezeichen gesorgt.
Aber: In der Breite sind wir – trotz dem Ausfall von Mauro Caviezel – klar besser aufgestellt. Urs Kryenbühl wird beispielsweise immer stärker und Altmeister Carlo Janka hat mit Abfahrts-Rang sieben in Gröden ein Ausrufezeichen gesetzt.
Zudem kommen die Rennen unseres grössten Trumpfes erst noch: Beat Feuz ist immer noch der stärkste Abfahrer im Weltcup.
3. Zugegeben: In der Breite sind die österreichischen Technikerinnen – vor allem im Slalom – hervorragend aufgestellt. Damit gleichen sie sogar ihr Manko an Siegfahrerinnen im Vergleich mit der Schweiz aus.
Doch es ist der Riesenslalom, der hier eine entscheidende Rolle spielen kann. Bei den Frauen können mit Lara Gut-Behrami, Michelle Gisin und Wendy Holdener drei Fahrerinnen nach vorne fahren.
Und bei den Männern ist das Schweizer Riesen-Team sogar deutlich stärker als die Konkurrenz aus Österreich. Spätestens hier holen wir die Punkte, die am Ende den Unterschied ausmachen.
4. Der letzte Grund geht Hand in Hand mit Punkt eins – und es ist leider kein schöner. Denn: Die Corona-Pandemie nimmt auch die Weltcup-Saison wieder mehr in Beschlag.
Es ist davon auszugehen, dass noch mehr Rennen dem Virus zum Opfer fallen. Ergo gibt es weniger Punkte zu holen. Und da kommt der eingangs erwähnte Vorsprung der Schweiz ins Spiel.
Das Fazit
Sorry, lieber Nau.ch-Ösi: Aber in dieser Saison ist für Rot-Weiss-Rot nichts zu holen. Der Nationencup bleibt im Land von Vreni Schneider und Bernhard Russi!
Vielleicht klappts im nächsten Winter – dann hoffentlich wieder mit vollen Tribünen und lauten Fans.