Geiger führt DSV-Adler auf Platz zwei - Österreich siegt
Den deutschen Skispringern gelingt in Lahti ein Achtungserfolg. Auch ohne ihren Besten erreichen sie Platz zwei. Während Andreas Wellingers Formkurve nach oben zeigt, verharrt Richard Freitag in seinem Leistungsloch.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein überragender Karl Geiger hat die deutschen Skispringer auch ohne den pausierenden Markus Eisenbichler auf Platz zwei beim Team-Weltcup in Lahti geführt.
Als Startspringer kam der Oberstdorfer auf 129,5 und 130,5 Meter und steckte damit seine Team-Kollegen Richard Freitag, Andreas Wellinger und Stephan Leyhe an, solide Sprünge abzurufen. Damit kam das deutsche Quartett auf 942,5 Punkte. Das waren elf weniger als Österreich hatte, das in der Besetzung Philipp Aschenwald, Gregor Schlierenzauer, Michael Hayböck und Stefan Kraft gewann. Rang drei sicherte sich Japan mit 929,5 Zählern vor Polen. Mitfavorit Norwegen war überraschend bereits nach dem ersten Durchgang ausgeschieden.
«Die Mannschaft hat sich gut zusammengerauft. Es war die Olympia-Besetzung und jeder hat gezeigt, dass er zurecht aufgestellt war. Karl Geiger hat das Team als Startspringer richtig angeheizt», sagte Bundestrainer Werner Schuster in der ARD.
Mit solch einem Ergebnis war nach den Leistungen zuletzt nicht unbedingt zu rechnen gewesen. Ausser Leyhe und Eisenbichler sucht jeder im Team derzeit nach einer stabilen Form. Geiger fand diese mit Extra-Training daheim. «Ich habe in der vergangenen Woche gemütlich in Oberstdorf auf der 90-Meter-Schanze trainiert. Und da habe ich schon gemerkt, dass ich die richtige Richtung einschlage. Dass ich hier zwei so gute Sprünge runter bekommen habe, ist genial», sagte Geiger und blickte nach vorn in Richtung WM: «Es geht noch und dies zu wissen, tut gut.»
Einen Schritt nach vorn machte Olympiasieger Andreas Wellinger. Er kam nach einem soliden ersten Versuch im zweiten Durchgang auf starke 123 Meter, war damit Dritter seiner Gruppe und ballte erstmals nach langer Zeit nach der Landung zufrieden die Fäuste.
Soweit ist Richard Freitag noch nicht. Auch er hatte einen guten ersten Versuch, dann fiel er wieder in alte Muster zurück. Mit nur 113,5 Metern im zweiten Durchgang holte er sich nicht das dringend notwendige Selbstvertrauen und konnte auch keine Empfehlung in Richtung WM-Nominierung abgeben. Dem Sachsen fehlt noch immer die Norm für Seefeld. Angesichts fehlender Alternativen könnte er aber dennoch ab dem 20. Februar im deutschen Team stehen.