Hier essen Marco Odermatt und Meillard Sieger-Fondue in Adelboden
Marco Odermatt gewinnt den Riesenslalom in Adelboden vor Loïc Meillard. Später feiern die beiden gemeinsam und gönnen sich ein Odi-Fondue mit Loïc-Wein.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweizer Skifans in Adelboden jubeln über einen Doppelsieg im Riesenslalom.
- Marco Odermatt und Loïc Meillard feiern ihren Triumph mit Fondue und einem Gläschen Wein.
Was für eine Leistung der Schweizer Riesenslalom-Trümpfe in Adelboden. Marco Odermatt holt den Heimsieg und Loïc Meillard landet gleich dahinter auf Platz zwei.
Dass Thomas Tumler (4.) und Luca Aerni (7.) auch ganz vorne dabei sind, verkommt beim Doppelsieg fast zur Randnotiz.
Gefeiert wird traditionell Schweizerisch erst mit Kuhglocken und dann mit Käsefondue. Im VIP-Zelt warten auf die beiden Adelboden-Helden ein Caquelon und Weingläser.
Sofort schnappen sich Odermatt und Meillard ein Brotstück und tauchen es in den Käse ein.
Im Wettkampf hatte Odi noch knapp die Oberhand. Im Interview danach gibt er zu, gegenüber Meillard ein schlechtes Gewissen zu haben.
Doch beim gemeinsamen Fondue-Essen kann er sich gewissermassen revanchieren. Bei der Käsemischung handelt es sich nämlich offenbar ums Odermatt-Fondue der Käsekellerei Beromünster.
Und der Nidwaldner erkennt grinsend: «Das ist ja der Wein von Loïc, das passt super.»
Bei einem speziellen Fondue-Interview scheint die Energie auf jeden Fall zu stimmen. Und das ist ja auch erst der Anfang von Feierlichkeiten, die noch sehr lange andauern dürften.
Auch Drittplatzierter bekommt Odi-Fondue
Auch der Drittplatzierte Luca de Aliprandini durfte übrigens vom Odermatt Fondue probieren. Der Freund von Michelle Gisin steht dabei in bestem Schweizerdeutsch Red und Antwort.
Der 34-Jährige sagt: «Adelboden ist mein Lieblingsrennen. Ich fühle mich fast daheim hier.» Wer den Schweizer Dialekt hört und den Italiener beim Fondueessen sieht, könnte tatsächlich meinen, es habe einen Vierfach-Sieg gegeben.
Das Rennen
Für Marco Odermatt ist es in Adelboden der vierte Sieg in Folge. Das gelang zuvor nur Ingemar Stenmark, der zwischen 1979 und 1982 triumphierte.
Der Weltcup-Dominator meistert in beiden Läufen den Zielhang brillant. Im ersten nimmt er der gesamten Konkurrenz im Schlussabschnitt über vier Zehntel ab. Im zweiten sind nur De Alprandini und Aerni in diesem Sektor schneller.
Einen bitteren Beigeschmack hat das Ganze für Loïc Meillard, der sich mit Rang zwei begnügen muss. Nach der Führung bei Halbzeit liegt er am Ende zwei Zehntel hinter seinem Teamkollegen.
Ausfälle bei Norwegern
Während die Schweiz nach dem Rennen im Freudentaumel ist, müssen andere ihre Wunden lecken. Bei Norwegen scheiden Kristoffersen, McGrath und Steen Olsen mit guter Ausgangslage im zweiten Lauf aus.
Schon im ersten Lauf hatte es Pinheiro Braathen erwischt, der gestern noch den ersten Podestplatz Brasiliens feierte. Bei den Österreichern wiederum ist Marco Schwarz auf Platz 9 der beste.
Die Stimmen
Er habe fast ein wenig ein schlechtes Gewissen gegenüber Loïc, sagt Odermatt im SRF-Interview. «Den Sieg hätte er heute unbedingt gewollt. Eigentlich habe ich mich schon mit Rang zwei abgefunden», so der 27-Jährige.
Der geschlagene Meillard sagt mit einem leichten Lächeln: «Es regt mich schon auf». Dennoch sei er zufrieden mit seiner Leistung. «Ich habe meinen Job gemacht», nach er einen Tag nach dem Ausscheiden im Slalom.
Die restlichen Schweizer
Die starke Teamleistung am Chuenisbärgli wird von zwei weiteren Schweizer abgerundet. Thomas Tumler fährt auf Rang vier, aufs Podest fehlt aber fast eine halbe Sekunde. Luca Aerni wird dank viertbester Zeit im zweiten Lauf starker Siebter.
Weniger gut läuft es den restlichen Schweizern. Livio Simonet verpasst den zweiten Lauf als 37. deutlich. Fadri Janutin, Lenz Hächler und Sandro Zurbriggen scheiden allesamt aus.
So geht es weiter
Die Ski-Fans dürfen sich in der kommenden Woche auf die nächsten Highlights freuen. Am Lauberhorn in Wengen finden gleich drei Rennen statt. Auf den Super-G am Freitag folgt am Samstag die legendäre Abfahrt. Abgeschlossen wird das Wochenende mit dem Slalom am Sonntag.