Marco Odermatt: «Ist jedes Mal das gleiche – macht das noch Sinn?»
Loic Meillard gewinnt beim Parallel-Riesen an der Ski-WM Bronze. Nach dem Rennen gibt aber vor allem die Piste zu reden. Marco Odermatt findet klare Worte.
Das Wichtigste in Kürze
- Loic Meillard gewinnt WM-Bronze in einem umstrittenen Parallel-Event.
- Die Strecke baut im Kampf um Edelmetall kontinuierlich ab.
- Die FIS wird für dieses Rennen eine Menge an Kritik einstecken müssen.
Diese Ski-Premiere ging mächtig in die Hosen! Nach dem Parallel-Riesenslalom gibt es vor allem eines: Heftige Kritik und Fairness-Diskussionen!
Denn: Ein Kurs ist deutlich langsamer als der andere. Und es ist am Ende nicht entscheidend, wer in den beiden Duellen insgesamt schneller ist!
«Es geschieht hier im Parallel-Riesenslalom, was nicht passieren darf. Dass der Kurs praktisch alleine entscheidend ist. Das ist ein Desaster.» So klar drückt sich SRF-Kommentator Stefan Hofmänner während dem Parallelrennen an der Ski-WM in Cortina aus.
Hofmänner spricht dabei die stark abbauende Strecke an, welche eine faire Entscheidung verunmöglicht. Co-Kommentator Marco Felder doppelt nach: «Das mit dieser Piste ist wirklich nicht okay.»
Federica Brignone erscheint stinksauer zum SRF-Interview. «Das ist das unfairste Rennen meines Lebens», sagt die Italienerin. Und weiter: «Ich bin wirklich wütend, aber es ist nun jetzt mal so und ich muss es akzeptieren.»
Brignone ist die Sprecherin der Ski-Athletinnen. Wird sie sich bei der Fis beschweren? «Ich habe schon in Levi versucht, ihnen etwas zu sagen. Aber dort haben sie mir gesagt, ich solle mein Maul halten.»
Sie hoffe, dass sie dieses Mal auf sie hören werden. Denn: «Das ist einfach unfair».
Marco Odermatt: «Müssen sich etwas überlegen»
Die Schweizer Hoffnung Marco Odermatt scheitert unglücklich im Achtelfinal aus. Und auch er findet im Interview nach dem Rennen deutliche Worte. «Es sind zwei unterschiedliche Kurse. Die Veranstalter müssten sich da etwas überlegen.»
Und Marco Odermatt weiter: «Es ist immer das gleiche, es stellt sich die Frage, ob es so noch Sinn macht.»
Auch Wendy Holdener wird enttäuscht sein. Sie führt im Viertelfinal mit dem Maximalvorsprung von 50 Hundertstel. Im zweiten Durchgang muss sie auf dem langsameren blauen Kurs ran – und büsst fast neun Zehntel ein!
«Es ist natürlich schade. Sie haben es mir im Ziel erklärt. Ich hoffe, es wird in der Zukunft besser geregelt.» Es werde sicher Diskussionen geben.
Nur einer lacht. Loic Meillard erkämpft sich erneut WM-Bronze. Er war bärenstark. Es hätte aber durchaus auch Gold sein können – bei fairen Verhältnissen.