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Myhrer-Abschied: Ein «Super-Typ» verlässt den Ski-Zirkus

Peter Gerber Plech
Peter Gerber Plech

Frankreich,

Andre Myhrers 2019 angekündigte Abschiedstournee hat wegen der internationalen Lage ein abruptes Ende gefunden. Jetzt hat er sich offiziell verabschiedet.

Andre Myhrer
Andre Myhrer beendet seine Karriere. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Andre Myhrer kehrt dem Ski-Zirkus den Rücken.
  • 2018 gewann er Olympia-Gold im Slalom.

Ein ebenfalls grosser (und langer) Berufskollege aus der Schweiz sagt dem Schweden auf www.skinews.ch «adjö».

Der Weltcup-Final in Cortina hätte seine letzte Show werden sollen. Die weltweite Entwicklung durch die rasante Verbreitung des Coronavirus CoV-2 machte aber Andre Myhrer einen Strich durch die Rechnung. Seine bereits im Jahr 2019 angekündigte Abschiedstournee endete vorzeitig mit einem 9. Platz beim Weltcup-Slalom in Chamonix.

Val d'Isere
Myhrer (l) wird beim Slalom in Val d'Isere 2019 Zweiter. - Keystone

«Alles hat einen Anfang und ein Ende. Meine Karriere als Skirennfahrer ist zu Ende gegangen – wenn auch nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe.» Auch wenn er seinen «letzten Lauf» nicht habe fahren dürfen. So könne er auf viele Jahre mit «vielen schrecklichen, einigen anständigen oder gar guten und einer Handvoll erstaunlichen Läufen» zurückblicken.

Und diese «erstaunlichen Läufe», wie sie Myhrer auf den sozialen Medien bezeichnet, haben einige Male den Unterschied ausgemacht. So beispielsweise 2018 in Pyeongchang, wo Schwede vor Ramon Zenhäusern und Michael Matt die Goldmedaille im Slalom hatte gewinnen können. Acht Weltcup-Siege, 2011/12 der Gewinn der Slalom-Kristallkugel und 12 schwedische Meistertitel bilden die Spitze des Eisbergs von Myhrers Erfolgen.

Andre Myhrer
Andre Myhrer gewinnt im bei den Olympischen Spielen 2018 die Goldmedaille im Slalom. - Keystone

Ab kommender Saison wird der 189 Zentimeter lange Schwede nicht mehr am Start stehen. «Ich werde alles vermissen, die erstaunlichen Leute rund um die Tour und das Gefühl kurz vor dem Start beim Rennen. Gleichzeitig freue ich mich auf das nächste Kapitel im Leben – was auch immer das bringen wird.»

Schon in der Jugendzeit ein Idol

Nicht nur Myhrer wird den Skizirkus vermissen, er selbst wird auch vermisst werden. Skinews.ch hat mit einem der ehemaligen Konkurrenten des Schweden gesprochen. Einem, der schon ganz frühe Erinnerungen an Myhrer hat.

«Myhrer war für mich bereits in der Jugendzeit ein Idol. Auch, weil er selbst halt auch ein ziemlich langer Kerl ist», sagt Ramon Zenhäusern. «Die erste Begegnung mit ihm war vor etwa 15 oder 16 Jahren. Ich war damals als JO-Fahrer in Veysonnaz und die Schweden haben dort trainiert.

Ich als wirklich grosser Myhrer-Fan habe mich vor lauter Ehrfurcht nicht getraut, ihn um ein Autogramm zu bitten. Das hat dann glücklicherweise mein Papa gemacht», erinnert sich der 27 Jahre alte Walliser.

Andre Myhrer
Andre Myhrer gehörte jahrelang zu den besten Slalomfahrern der Welt. - Keystone

In den letzten Jahren sei aus dem Idol ein guter Kollege worden und es habe sich ein freundschaftliches Verhältnis entwickelt. «Wir sind uns im Slalom und bei den Parallel-Rennen immer wieder über den Weg gelaufen und ich kann sagen: er ist ein Super-Typ.»

Als Myhrers Ex-Trainer Tomas Sjödin bei Swiss-Ski engagiert war, haben die Slalomfahrer aus Schweden und der Schweiz gelegentlich gemeinsam trainiert. «Andre war immer offen für Fragen und hat auch gerne Tipps gegeben.» Myhrer habe Fairness und Kollegialität unter den Fahrern immer als wichtige Sachen angeschaut, sagt Zenhäusern.

«Die Finals bei den Parallel-Rennen in seinem Land, in Stockholm, werden mir besonders gut in Erinnerung bleiben. Wir haben uns vor dem Start gegenseitig Glück gewünscht und er hat gesagt, dass der Bessere gewinnen soll.» Zenhäusern war beide Male, 2018 und 2019, der Bessere. Andre Myhrer konnte diese Niederlagen verschmerzen.

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