ÖSV-Fahrer vor Kitzbühel: Schweizer Mitleid brauchen wir nicht
Die Schweizer Speed-Fahrer reisen als grosse Favoriten an die legendären Kitzbühel-Rennen. In Österreich hadert man – hat aber die Hoffnung nicht aufgegeben.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Freitag und Samstag steigen zwei Speed-Rennen in Kitzbühel.
- Die Schweizer reisen als klare Favoriten nach Österreich.
- Beim ÖSV hofft man auf eine Trendwende – will aber kein Mitleid aus der Schweiz.
Das Schweizerkreuz dominiert die Siegerehrungen im Weltcup der Männer!
Die Dominanz des Schweizer Ski-Teams ist vor allem in den Speed-Disziplinen beeindruckend: In vier Abfahrten feiert das Team um Marco Odermatt vier Doppelsiege.
Auch im Super-G steht zweimal ein Schweizer zuoberst auf dem Podest; in jedem Rennen findet sich mindestens einer in den Top 3 wieder.
Das ärgert vor allem den Nachbarn und Langzeit-Rivalen Österreich. Nach Platz zwei im Super-G von Wengen sagt Vincent Kriechmayr: «Das Schlimmste ist das Mitleid der Schweizer!» Er würde auch gerne wieder Siege feiern wie die Schweizer.
Doch ausgerechnet der einzig formstarke Österreicher stürzt bei der Lauberhorn-Abfahrt heftig. Immerhin: Kriechmayr hat Glück im Unglück, er zieht sich «nur» eine starke Zerrung im Innenband zu.
Der 33-Jährige verpasst zwar die Hahnenkamm-Rennen in Kitzbühel, könnte aber rechtzeitig für die Heim-WM in Saalbach zurückkehren.
Stefan Babinsky: «Spürte Feuer schon bei der Anreise»
Auf der Streif sind jetzt also andere ÖSV-Cracks gefordert, einer davon ist Stefan Babinsky. Der 28-Jährige kann aber in dieser Saison noch kaum Erfolge vorweisen: In drei Super-G-Rennen fährt er in die Top 15, sein bestes Abfahrtsresultat ist ein 15. Platz in Bormio.
Trotzdem bleibt Babinsky optimistisch: «Wir sind gut drauf, hatten eine gute Vorbereitung. Und machen die Sache auch im Training gut», so der Speedspezialist bei «Servus TV».
Dass allerdings ausgerechnet Teamleader Kriechmayr ausfalle, helfe nicht weiter: «Vincent ist für das Team natürlich sehr wichtig und wir hoffen auf eine baldige Rückkehr.»
Für den Klassiker auf der Streif muss es aber ohne Kriechmayr gehen. Babinsky hat ein gutes Gefühl: «Schon bei der Anreise habe ich das Feuer gespürt!»
Und wie sein verletzter Teamkollege sagt er mit einem Augenzwinkern: «Auf Mitleid aus der Schweiz können wir ohnehin verzichten.»
Franz Klammer: «Auch bei den Schweizern gab es schwierige Phasen»
Dass es für das österreichische Team derzeit schwierig ist, kann auch Ski-Legende Franz Klammer nachvollziehen.
Bei «Servus TV» sagt er: «Man spürt aktuell eine gewisse Unsicherheit. Doch auch bei den Schweizern gab es schwere Phasen, während Österreich dominiert hat. Vielleicht kann ja sogar die Heim-WM zur Trendwende beitragen.»
Zuvor stehen jetzt aber die Rennen in Kitzbühel auf dem Programm:
Am Freitag geht es mit dem Super-G los, am Samstag folgt der Abfahrtsklassiker auf der Streif. Beide Rennen starten um 11.30 Uhr.
Der Slalom am Sonntag startet um 10.15 Uhr.