Schweizer Freeskier wollen Vormachtstellung halten

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Bern,

Die Freeskier und Snowboard-Freestyler starten am Wochenende im norditalienischen Modena in die Weltcupsaison. Die Freeskier suchen Siege, die Snowboarder den Anschluss.

Giulia Tanno ist eine der Schweizer Freeskierinnen, die am Night-Event in Modena im Scheinwerferlicht stehen
Giulia Tanno ist eine der Schweizer Freeskierinnen, die am Night-Event in Modena im Scheinwerferlicht stehen - sda - KEYSTONE/EPA/FRIEDEMANN VOGEL

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Blick auf die Kaderliste der Freeskier von Swiss-Ski lässt keine Zweifel offen: Die Schweiz ist in den Disziplinen Slopestyle und Big Air die Topadresse.

Bei den Männern kürte sich mit Fabian Bösch in der letzten Saison einer aus dem Schweizer Team an den Titelkämpfen in Park City auf der grossen Schanze zum Weltmeister, während Teamkollege Andri Ragettli - trotz mehrwöchiger Verletzungspause - die Kristallkugel für den Gewinn der Big-Air-Disziplinenwertung erstmals entgegennehmen durfte.

Noch komfortabler präsentiert sich die Situation von Swiss-Ski auf höchster Stufe bei den Frauen. «Hier verfügen wir über drei Athletinnen, die die Möglichkeit haben, im Weltcup immer ganz nach vorne zu fahren», glaubt Ski-Freestyle-Disziplinenchef Christoph Perreten. Namentlich sind die Schweizer Erfolgsgaranten Sarah Höfflin und Mathilde Gremaud, deren Stern vor zwei Jahren an den Olympischen Spielen in Pyeongchang mit Gold und Silber im Slopestyle aufging.

Auf gleicher Stufe - wenn auch «noch» ohne olympisches Edelmetall - steht die 21-jährige Bündnerin Giulia Tanno, die Ende August an den X-Games in Oslo im Big Air zum zweiten Mal Zweite wurde, vor ihren beiden hochdekorierten Teamkolleginnen. Die grösste Sorge von Cheftrainer JP Furrer und Grégory Tüscher, der auf diese Saison hin die Leitung des Slopestyle- und Big-Air-Weltcupteams übernommen hat, wird sein, dass sich ihre Athleten gegenseitig im Kampf um Podestplätze im Weg stehen - etwa auf der grossen Schanze in Modena.

Aufgrund der entspannten sportlichen Situation kann in der Übergangssaison, weder WM noch Olympische Spiele stehen im kommenden Winter an, der Fokus auf andere Bereiche gelegt werden. Zum Beispiel die Infrastruktur. Priorität hat da etwa der angestrebte Bau eines «Landing-Bags» in der Schweiz, der besonders für den Nachwuchs von grosser Bedeutung wäre. Ohne eigene Luftkissen-Trainingsanlage kann die Schweiz ihre Vormachtstellung in der Freeski-Szene kaum langfristig halten, ist man sich bei Swiss-Ski sicher.

Es droht ein ähnliches Szenario wie bei den Schweizer Slopestyle- und Big-Air-Snowboardern, die derzeit nicht zur absoluten Weltspitze gehören. Ausfälle wie derjenige von Teamleaderin Isabel Derungs, die in Erwartung ihres ersten Kindes die Saison nicht bestreiten wird, werden kaum zu kompensieren sein. Breiter abgestützt ist man im Feld der Männer, sagt Sacha Giger. «Allerdings fehlt uns hier ein Athlet, der regelmässig in die Top 6 fährt», so der Direktor Ski Freestyle, Snowboard und Telemark von Swiss Ski weiter. Bei den Snowboardern dominieren sie nämlich bereits: die Länder mit eigenen «Landing-Bags».

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