Ski-WM – Odi opferte Kombi-Gold für Riesen: «Das tut doppelt weh»
Marco Odermatt geht im Riesen an der Ski-WM leer aus. Auch Loic Meillard ist trotz Bronze unzufrieden. Ganz im Gegensatz zu Silber-Gewinner Thomas Tumler.
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Das Wichtigste in Kürze
- Raphael Haaser ist der neue Weltmeister im Riesenslalom.
- Thomas Tumler und Loic Meillard lassen die Schweizer Fans jubeln.
- Marco Odermatt muss sich mit Rang vier begnügen und geht leer aus.
- Der Nidwaldner erzählt, warum das doppelt bitter ist.
Der Österreicher Raphael Haaser verhindert den nächsten Schweizer Dreifach-Triumph an der WM in Saalbach! Als Lokalmatador fährt der 35-Jährige im Riesenslalom sensationell zu Gold.
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Dahinter folgen drei Schweizer. Thomas Tumler gewinnt die Silbermedaille, Loic Meillard darf sich über Bronze freuen. Marco Odermatt muss sich mit Rang vier begnügen und geht leer aus.
Tumler: «Es war auf der allerletzten Rille»
Happy ist heute nur Tumler. Der Bündner holt Silber – mit einem Ritt auf der Rasierklinge! «Meine Fahrt war voll am Limit, auf der allerletzten Rille. Ich hatte das Gefühl, ich habe alles vergeben oben, ich dachte, es sei vorbei.»
Gleichzeitig habe er gewusst, dass er vier Zehntel aufholen muss. «An der WM zählen nur die Medaillen, ich wollte aufs Podest. Vierter und Fünfter bringt dir gar nichts. Ich bin mega happy, dass ich so riskiert habe.»
35 Jahre alt musste er werden für seine erste WM-Medaille. «Ich brauchte schon in der Schule ein bisschen länger für alles. Nicht aufzugeben, zahlt sich aus», so der Riesen-Zweite.
Loic Meillard und Marco Odermatt unzufrieden
Trotz Bronze ist Meillard hingegen enttäuscht. Im zweiten Streckenteil verspielt der Neuenburger den Weltmeistertitel.
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«Es ist eine kleine Enttäuschung, das ist normal, wenn man mit rot über die Ziellinie fährt. Heute Abend werde ich sehr zufrieden sein. Es ist hart, wenn du weisst, dass mehr möglich gewesen wäre.»
Noch bitterer ist der Tag für Odermatt. «Es ist enttäuschend. Ich hatte die Team-Kombi geopfert, um heute eine Medaille zu holen. Das tut nun so doppelt weh.»
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Der entthronte Titelverteidiger weiss: «Ich mache vor der Fläche einen grossen Fehler, das ist schwierig zum Aufholen. Dass ich schon besser in Riesen-Form war, ist klar, wenn man praktisch nur noch Speed fährt.»
Haaser mit Husarenritt – Odi kommt nicht auf Touren
Ösi Haaser gelingt im zweiten Durchgang eine Traumfahrt. Vor allem im untersten Streckenteil nimmt er seiner Konkurrenz viel Zeit ab.
Meillard, welcher als zweitletzter in die Entscheidung startet, hat zwischenzeitlich fast neun Zehntel Vorsprung. Im Zielhang fällt der Neuenburger dann aber noch zurück.
Nicht so richtig auf Touren kommt Marco Odermatt. Obwohl sein Trainer den zweiten Lauf steckte, verliert er kontinuierlich an Boden. Am Ende fehlen ihm sieben Hundertstel auf das Podest.
Timon Haugan, der Führende bei Halbzeit, macht in der Entscheidung einen groben Fehler. Er fällt im zweiten Lauf noch auf Rang sieben zurück.
Die Schweiz liegt mittlerweile bei zehn Medaillen an der WM in Saalbach. Damit führen die Eidgenossen den Medaillenspiegel weiterhin souverän an.
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