ÖSV: Ski-Frauen kritisieren Cheftrainer Roland Assinger heftig
Auch nach dem letzten Weltcup-Rennen kommt man beim ÖSV nicht zur Ruhe. Die Frauen kritisieren ihren Cheftrainer heftig – eine Weltmeisterin denkt an Rücktritt.

Das Wichtigste in Kürze
- Weltmeisterin Stephanie Venier unterstützt die Kritik der Kolleginnen an Roland Assinger.
- Dem ÖSV-Cheftrainer wird eine schlechte Kommunikation vorgeworfen.
- Zudem sei das Training nicht mehr zeitgemäss.
- Venier macht ihre Zukunft sogar mitunter von der Trainersituation abhängig.
Die ersten Wochen nach dem Ende der Weltcup-Saison verbringen alle auf eine andere Art und Weise: Marco Odermatt kurvt mit Justin Murisier durch den Schnee Alaskas. Federica Brignone erholt sich von ihrem schweren Sturz an den nationalen Meisterschaften. Und beim ÖSV wird weiter gezofft.

Während Österreichs Männer ihre Sieglos-Durststrecke beim Weltcup-Final beenden, hängt der Haussegen bei den Frauen schief. Und die Kritik kommt nicht von irgendwem – sondern von Super-G-Weltmeisterin Stephanie Venier.

Bei der «Krone» unterstützt sie die heftige Kritik an Roland Assinger, die Tamara Tippler und Stephanie Brunner zuvor geäussert hatten. Darin ging es vor allem um den Umgangston und die ausbaufähige Kommunikation des Cheftrainers.
«Vieles, was ‹Tammi› gesagt hat, stimmt. Die Richtlinien, die Roland Assinger vorgibt, sind oft schwer nachzuvollziehen. Und nicht mehr zeitgemäss.»
Auch Venier ist mit der Kommunikation unzufrieden: «Es geht um die Art und Weise, wie – wenn überhaupt – mit uns kommuniziert wird. Wir sind kritikfähig, aber es geht immer um das Wie.»

Auch deshalb wünscht sich die 31-Jährige vor allem wieder eine «Kommunikation auf Augenhöhe.» Und Venier macht sogar die Fortsetzung ihrer Karriere davon abhängig. Im Gespräch mit der «Krone» lässt sie ihre Zukunft über den Sommer hinauf offen.
Venier: Trainer-Frage beeinflusst Zukunfts-Entscheidung
Zur Trainer-Thematik sagt sie aber klar: «Das wird sicher auch meine Entscheidung beeinflussen – denn so verliert man die Freude am Sport.» Es sei auf lange Sicht motivationsraubend, wenn man stets das Gefühl bekomme, nicht gut genug zu sein.
Cheftrainer Roland Assinger selber hatte sich zuletzt gewehrt und die Kritik vehement zurückgewiesen. Er ist seit April 2023 im Amt, sein Vertrag beim ÖSV läuft noch eine Saison.