Ukraine-Star droht nach Ski-WM Fronteinsatz
Ivan Kovbasnyuk fährt heute die Ski-WM-Abfahrt. Der Ukrainer rechnet damit, dass er bald auf dem Schlachtfeld stehen werde.
Das Wichtigste in Kürze
- Dank einer Sondergenehmigung fährt der Ukrainer Ivan Kovbasnyuk an der Ski-WM.
- Er rechnet aber damit, bald schon für den Ukraine-Krieg eingezogen zu werden.
- «Während ich in Courchevel fahre, sterbe daheim Familienmitglieder und Freunde», sagt er.
Marco Odermatt wird im Ziel sein, wohl bereits Interviews gegeben haben, wenn sich Ivan Kovbasnyuk aus dem Starthaus stürzt. Die Startnummer 42 wird kaum einen Einfluss auf das Abfahrts-Podest haben, im WM-Super-G wurde er 43. Dennoch wird es eine spezielle Fahrt in Courchevel sein. Denn es könnte die letzte WM, gar das letzte Ski-Rennen des 29-Jährigen sein.
Kovbasnyuk kommt aus der Ukraine, trainierte dank einer Sondergenehmigung in Österreich und vertritt nun an der WM sein Land. Wie es für ihn weitergeht, weiss er nicht. Wie er gegenüber der «Kronen-Zeitung» sagt, rechnet er damit, bald einrücken zu müssen. Der Krieg werde noch lange dauern, er sei sich sicher, auch bald auf dem Schlachtfeld stehen zu werden.
Er sei stolz, sein Land an der Ski-WM vertreten zu dürfen, sagt Kovbasnyuk gegenüber der österreichischen Zeitung trotz seiner Platzierung. Es sei «unglaublich schwer», hier seinen Job zu machen. «Während ich in Frankreich fahre, sterben daheim Familienmitglieder und Freunde von mir.»
Ivan Kovbasnyuk findet, russische Athleten sollten an den nächsten Olympischen Spielen nicht teilnehmen dürfen. «Es ist nicht fair, wenn Ukrainer keine Chance haben, mitzumachen, weil sie auf den Schlachtfeldern sterben. Gleichzeitig unterstützen russische Athleten schweigend Putins Verbrecher-Regime», sagte er zur Nachrichtenagentur AP.
Für Kovbasnyuk ist Courchevel die sechste Ski-WM. Er hat auch an zwei Olympischen Spielen teilgenommen. In Peking erreichte er vor einem Jahr mit dem 14. Rang in der Kombination seine beste Platzierung.