Was nützt der Connect-Test überhaupt?

Michael Bolzli
Michael Bolzli

Bern,

Dieses Jahr gibt es zwei Sieger im Connect-Test: Swisscom und Sunrise. Beide düften sich im Werbekampagnen mit dem Resultat brüsten. Nau will wissen, ob der Test wirklich was taugt.

Das Schweizer Handynetz schneidet im Vergleich mit dem Ausland sehr gut ab.
Das Schweizer Handynetz schneidet im Vergleich mit dem Ausland sehr gut ab. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Vergleich mit dem Ausland sind alle Schweizer Mobilfunknetze top.
  • Die Unternehmen werden vor dem Test informiert, wo getestet wird.

Letztes Jahr kam die grosse Überraschung: Zum ersten Mal kürte das IT-Magazin «Connect» das Netz von Sunrise zum besten der Schweiz. Zuvor war immer die Swisscom zuoberst auf dem Podest.

Letzte Woche wurde diese Ungereimtheit korrigiert. Neu gibt es zwei Gewinner: Swisscom und Sunrise. Ihr Netz ist «überragend». Hingegen nur «gut» ist das Handy-Netz von Salt.

Resultat «erstaunt»

«Es erstaunt, dass zwei Anbieter auf das exakt gleiche Endresultat kommen», sagt Oliver Zadori, Telekom-Experte bei Dschungelkompass.ch. Und ergänzt: «Trotzdem sollte berücksichtigt werden, dass Salt mehr Punkte als der Testsieger von Österreich erhalten hat.»

Sowieso ist man nicht zwingend mit dem Testsieger am schnellsten: «Wenn ich bei Swisscom ein günstigeres Abo abschliesse, kann ich unter Umständen bei Salt trotz schlechterem Testresultat das bessere Erlebnis haben, da die Geschwindigkeit zum gleichen Abopreis nicht gedrosselt wird», sagt Zadori.

Unternehmen werden vorgewarnt

Pikant: Das IT-Magazin kündigt rund neun Monate vorab an, wo getestet wird. Werden so die Testresultate verfälscht? Das IT-Magazin will davon nichts wissen: «Wir haben die Vorabinfo auch deshalb eingeführt, weil wir wissen, dass einige Netzbetreiber den Netztest sowieso tracken», sagt Bernd Theiss, Leiter Test und Technik bei Connect.

Er ergänzt: «Indem wir alle Netzbetreiber vorab gleich informieren, stellen wir die Chancengleichheit her und ermöglichen es den Netzbetreibern vorab mit uns über die Relevanz unserer Methoden zu diskutieren.»

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