WM 2018: Die grossen Fussball-Flüche
Das Wichtigste in Kürze
- Am WM-Dienstag bricht England einen alten Fluch – die Nati hingegen bestätigt einen.
- Nau stellt grosse Fussball-Flüche vor.
Endlich ist der Fluch gebrochen! England gewinnt im Achtelfinal gegen Kolumbien erstmals seit 1996 an einer WM oder EM ein Penaltyschiessen.
An der WM in Russland ist auch ein weiterer Fluch gebrochen. Es betrifft Deutschland. Englands Ex-Nationalspieler Gary Lineker prägt an der WM 1990 den Spruch «Fussball ist ein einfaches Spiel: 22 Männer jagen 90 Minuten lang einem Ball nach, und am Ende gewinnen immer die Deutschen.» Diese Weisheit passt er nach dem Aus der Deutschen an – ein weiterer Fluch ist besiegt:
Aber auch im Schweizer Fussball sind gleich zwei Flüche gebrochen worden: Am 28 April krönt sich YB zum Schweizer Meister. Es ist der erste Meistertitel seit 32 Jahren, das Unwort «veryoungboysen» wird entsorgt, die Titellosigkeit hat ein Ende und wird in der Bundesstadt gleich dreimal gefeiert. Im Jahr zuvor gelingt dem FC Basel etwas, das unter anderem auch YB dreimal erfolglos versucht hat: Ein Sieg im Cupfinal über den FC Sion. Zuvor hatten die Walliser 13 Finalspiele für sich entschieden. Die ungeschriebenen Gesetze gehen flöten.
Es bleiben aber noch genügend Flüche übrig, die «König Fussball» in den nächsten Jahren so richtig spannend machen. Einige Beispiele gefällig? So ist die grosse Fussballnation Spanien an dieser WM bereits zum zehnten Mal (!) am Gastgeber eines grossen Turniers gescheitert.
Mit dem WM-Aus der Deutschen geht zwar der Lineker-Fluch verloren – ein anderer bleibt aber bestehen: Seit 1962 ist es keiner Mannschaft mehr gelungen, einen Weltmeistertitel zu verteidigen. Damals gelang das den Brasilianern.
Für Fans des letztjährigen Champions-League-Gegners des FC Basels gilt ein Fluch ebenfalls seit 1962: Benfica Lissabon konnte sich damals mit Erfolgstrainer Béla Guttmann nicht über einen neuen Vertrag einigen, worauf dieser den Club mit dem Fluch «In Europa 100 Jahre keine Titel mehr zu gewinnen» belegte. Damals undenkbar: Unter Guttmann holten sich die Portugiesen immerhin zweimal den Europapokal der Landesmeister (Vorläufer der Champions League). Doch der «Guttmann-Fluch» zeigt seine Wirkung: Zehn internationale Endspiele gingen seither verloren – keine europäische Trophäe kam dazu.
Der vierte Fluch besteht bereits seit 1954: Nach der 5:7-Niederlage gegen Österreich – in der «Hitzeschlacht von Lausanne» – hat die Schweizer Nati nie mehr einen WM-Viertelfinal erreicht. Auch gestern nicht. Ob dieser Fluch jemals gebrochen wird?