Gefährliche Weichen werden ausgetauscht
Nach den drei Zugentgleisungen in Bern, Luzern und Basel im letzten Jahr will die SBB ihre Weichen sicherer machen. Heute hat sie Massnahmen zur Verbesserung der Weichen vorgestellt und über den aktuellen Stand der Untersuchungen zu den drei Entgleisungen von Personenzügen informiert.
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Nau - Philippe Gauderon, Leiter Infrastruktur SBB, im Nau-Interview.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach drei Zugentgleisungen im letzten Jahr ergreift die SBB Massnahmen.
- Es werden Weichen ausgetauscht und mehr Kontrollen durch Messfahrzeuge durchgeführt.
2017 entgleisten auf dem Netz der SBB drei Personenwagen auf Bahnhofweichen. Am 22. März sprang ein Eurocity-Zug von Trenitalia im Bahnhof Luzern aus den Schienen, eine Woche später eine S-Bahn der BLS beim Bahnhof Bern und am 29. November entgleiste ein ICE der Deutschen Bahn in Basel.
Die Untersuchungen der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle des Bundes (SUST) sind noch nicht abgeschlossen. Einzig die Ursache der Entgleisung in Bern ist bis jetzt bekannt. Es handelte sich um einen Ermüdungsbruch der Weichenzungenschiene. Was zu den Zugentgleisungen in Basel und Luzern geführt hat, ist nach wie vor unklar. Die beiden Fälle weisen jedoch Gemeinsamkeiten auf. Sowohl in Basel als auch in Luzern entgleisten Hochgeschwindigkeitszüge auf einem speziellen Weichentyp, der wegen der engen Platzverhältnisse technisch komplex ist. Es gibt schweizweit vier Weichen dieses Typs, die regelmässig von Personenzügen in ähnlicher Weichenstellung befahren werden – je zwei in Basel und Luzern.
Die SBB will bei diesen vier Weichen bis im März 2018 die Weichenzungenverschlüsse durch neuere Modelle ersetzen, gaben die Verantwortlichen heute an einer Medienkonferenz bekannt. Bis Mitte 2019 soll der Austausch aller 45 derartigen Weichenteile auf dem Netz der SBB stattfinden. Ausserdem will die SBB künftig auf zusätzliche maschinelle Überwachung setzen. Neu sollen die am stärksten belasteten Bahnhofsweichen mit Messfahrzeugen überwacht werden.
Philippe Gauderon spricht mit Nau ausführlich über die geplanten SBB-Massnahmen.