Natürliche Bevölkerungsbewegung 2018
Das Bundesamt für Statistik veröffentlicht die provisorischen Ergebnisse zu der natürlichen Bevölkerungsbewegung in der Schweiz für das Jahr 2018.
26.02.2019 - Im Jahr 2018 hat die Zahl der Scheidungen zugenommen. Bei den Eheschliessungen und eingetragenen Partnerschaften wie auch bei den Todesfällen und Geburten, einschliesslich der nicht ehelichen Geburten, war hingegen eine Abnahme zu verzeichnen. Die gleichen Trends zeigten sich auf kantonaler Ebene. Soweit die provisorischen Ergebnisse der Statistik der natürlichen Bevölkerungsbewegung des Bundesamtes für Statistik (BFS).
2018 belief sich der Geburtenüberschuss, d.h. die Differenz zwischen Geburten und Todesfällen, auf 18 600 Personen. Er ist im Vergleich zum letzten Jahr rückläufig (–8,9%), trägt aber dennoch zum Bevölkerungswachstum in der Schweiz bei.
Zahl der Scheidungen um 2,1% gestiegen
2018 wurden 16 200 Scheidungsurteile ausgesprochen; dies entspricht einer Zunahme um 2,1% im Vergleich zum Vorjahr. Während bei den Scheidungen von zwei Schweizer Staatsangehörigen und von gemischt-nationalen Ehepaaren ein Rückgang zu verzeichnen war (–6,1% bzw. –0,9%), erhöhte sich die Zahl der Scheidungen von zwei ausländischen Staatsangehörigen (+23,4%). Die durchschnittliche Ehedauer bei der Scheidung bleibt stabil bei 15 Jahren. Bei Fortsetzung der 2018 beobachteten Trends ist davon auszugehen, dass zwei von fünf Ehen (39,5%) eines Tages mit einer Scheidung enden.
Von diesem Aufwärtstrend waren die meisten Kantone betroffen. Lediglich in den Kantonen Freiburg, St. Gallen, Obwalden, Bern, Waadt, Jura, Schwyz, Schaffhausen und Uri war eine Abnahme der Scheidungen festzustellen.
Weniger Eheschliessungen und neu eingetragene Partnerschaften
Im Verlauf des Jahres 2018 wurden 39 800 Ehen geschlossen, 2,0% weniger als 2017. Dieser Rückgang betraf sowohl die gemischt-nationalen Eheschliessungen (–3,4%) als auch diejenigen zwischen ausländischen Staatsangehörigen (–5,8%). Demgegenüber blieb die Zahl der Eheschliessungen zwischen Schweizer Paaren relativ stabil (+0,4%). Seit Mitte der 1990er-Jahre verharrt die Zahl der Eheschliessungen bei rund 40 000 pro Jahr, während die Bevölkerung weiter wächst. Die Heiratshäufigkeit, das heisst die Bereitschaft zu heiraten, nimmt somit weiter ab. In fast allen Kantonen wurden weniger Ehen geschlossen. Lediglich die Kantone Schaffhausen, Glarus, Wallis, St. Gallen, Genf, Freiburg, Zug und Obwalden registrierten eine Zunahme.
Knapp 700 gleichgeschlechtliche Paare entschieden sich für eine eingetragene Partnerschaft (–13,2% im Vergleich zum Vorjahr). 2018 wurden bei den Männern 69 und bei den Frauen 35 Partnerschaften weniger eingetragen als 2017 (–14,3% bzw. –11,4%). Von dieser Abnahme waren die meisten Kantone betroffen. In Luzern, Glarus, Appenzell Ausserrhoden und Genf blieb die Zahl der neu eingetragenen Partnerschaften stabil. Demgegenüber war in St. Gallen, Graubünden, Freiburg, Neuchâtel, Zug, Schwyz und Appenzell Innerrhoden eine Zunahme zu beobachten.
2,9% weniger nicht eheliche Geburten
Die Geburtenzahl ging von 87 400 im Jahr 2017 auf 85 300 im Jahr 2018 zurück (–2,4%). In den meisten Kantonen wurden 2018 weniger Kinder geboren als im Vorjahr. Lediglich in den Kantonen Nidwalden, Appenzell Ausserrhoden, Graubünden, Freiburg, Zug, Schwyz, Thurgau und Glarus war eine Zunahme zu verzeichnen. Die zusammengefasste Geburtenziffer wird auf Basis der provisorischen Daten auf 1,47 Kinder pro Frau geschätzt. Das Durchschnittsalter der Mutter bei der Geburt ihres ersten Kindes stieg erneut an auf 30,9 Jahre.
Jedes vierte Kind kommt nicht ehelich auf die Welt. Erstmals seit 2002 reduzierte sich dieser Wert: von 22 000 im Jahr 2017 auf 21 400 im Jahr 2018 (–2,9%). Die Zahl der Vaterschaftserkennungen belief sich auf 21 100 Fälle; das sind 1,3% weniger als im Vorjahr.
Weniger Todesfälle bei den Männern als bei den Frauen
Trotz zwei Rekordständen zu Beginn des Jahres 2018 hat sich die Zahl der Todesfälle leicht verringert. 2018 sind in der Schweiz 66 700 Menschen gestorben, dies sind 300 weniger als im Vorjahr (–0,5%). Bei den Männern (–0,9%) war dieser Rückgang stärker ausgeprägt als bei den Frauen (–0,1%). Fast alle Kantone waren von diesem Trend betroffen, nur die Kantone Aargau, Luzern, Zug, Jura, Graubünden, Thurgau, Schaffhausen, Schwyz und Appenzell Innerrhoden registrierten mehr Todesfälle als im Vorjahr.