Beziehung zum Stiefkind aufbauen? So klappt es
Mit deiner Rolle als Stiefmutter oder -vater will es nicht so richtig klappen? Folgende Tipps helfen dir, einen besseren Umgang mit der Situation zu finden.

Die Eingewöhnung in eine neue Stieffamilie ist oft von Herausforderungen geprägt. Auch wenn es sich anfangs anfühlen kann, als würde das Stiefkind sich gegen dich stellen, sind diese schwierigen Phasen Teil des Anpassungsprozesses.
Kinder haben oft Schwierigkeiten, mit der Veränderung umzugehen. Und als Erwachsener solltest du dir bewusst sein, wie überwältigend diese Umstellung für sie ist.
Die Bedürfnisse des Stiefkindes verstehen
In solchen Momenten ist es entscheidend, sich nicht entmutigen zu lassen, sondern weiterhin konsequent und liebevoll zu agieren. Ein wichtiger Aspekt beim Aufbau einer Beziehung zum Stiefkind ist, seine Bedürfnisse zu verstehen.

Unabhängig vom Alter können Kinder das Gefühl von Verlassenheit empfinden, da sie möglicherweise das Gefühl haben, dass ihre ursprüngliche Familie zerbricht. Besonders in den Jahren zwischen 10 und 14, wenn viele Entwicklungsprozesse stattfinden, ist der Umgang mit einer neuen Elternfigur herausfordernd.
Kinder in diesem Alter erleben viele Veränderungen, die zu einem Gefühl von Unsicherheit und Angst führen. Es ist daher wichtig, dass du mit viel Verständnis und Geduld reagierst und dir bewusst machst, dass du die Wahl getroffen hast, diese Familie zu bilden – nicht das Kind.
Zusammenarbeit mit dem leiblichen Elternteil
Es ist auch wichtig, eine gute Beziehung zu deinem Partner und dem anderen leiblichen Elternteil des Kindes zu pflegen. Eine harmonische Zusammenarbeit zwischen dir und dem leiblichen Elternteil des Stiefkindes trägt zu einer besseren Integration der neuen Familie bei.
Bleibe respektvoll, auch wenn die Situation schwierig wird, und vermeide es, schlecht über den anderen Elternteil zu sprechen. Achte darauf, dass das Kind weiss, dass es beide leiblichen Elternteile genauso lieben kann wie dich, ohne dass ein Konflikt entsteht.

Gemeinsame Familienaktivitäten können ebenfalls dazu beitragen, die Bindung zu stärken. Plant regelmässig Ausflüge oder Unternehmungen, bei denen sich alle als Familie erleben.
Ehrlichkeit und Authentizität im Umgang mit Teenagern
Wenn du Fehler machst, scheue dich nicht davor, dich zu entschuldigen und Verantwortung zu übernehmen. Ein transparenter Umgang fördert das Vertrauen und ermöglicht eine tiefere Bindung.
Schliesslich könnte auch Familienberatung helfen, wenn die Konflikte zu gross erscheinen. Hierbei sollte der Fokus darauf liegen, gemeinsam an der Beziehung zu arbeiten, ohne jemanden zu beschuldigen.
Ein solcher Schritt hilft dabei, die ganze Familie zu stärken und Konflikte zu lösen, um die Beziehung zu vertiefen.