Werden Kinder immer verwöhnter?
Ego Kids sind Kinder, die von ihren Eltern übermässig materiell belohnt und für jede Kleinigkeit in den Himmel gelobt werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Kindern müssen Grenzen gesetzt werden.
- Eltern sollen ihnen nicht jeden Wunsch erfüllen.
- Mit einer Sache kann man Kinder jedoch nicht genug verwöhnen: mit Liebe.
Forscher schlagen Alarm: übermässige materielle Belohnung und Lob für jede Kleinigkeit begünstigt die Ausbildung narzisstischer Persönlichkeitszüge. Diese Ego Kids zeichnen sich durch egoistische Verhaltensweisen aus und sind weniger emphatisch.
Belohnungsaufschub
Für die Entwicklung des Kindes ist es nicht immer förderlich, wenn die Eltern ihm jeden Wunsch von den Lippen ablesen und sofort erfüllen. Kinder müssen die Chance bekommen, an die eigenen Grenzen zu stossen und dabei lernen, dass nicht jeder Wunsch erfüllt werden kann.
Ego Kids bekommen dadurch nicht die Möglichkeit zu lernen, Belohnungen aufzuschieben.
Der Psychologe Walter Mischel zeigte in seinen Experimenten zum «Marshmallow Effect», dass jene Kinder, die in der Lage sind, einer unmittelbaren Belohnung – im Experiment ein Marshmallow – zu widerstehen, später im Berufsleben erfolgreicher sind.
In einer gross angelegten Studie von Eddie Brummelman von der Universität in Amsterdam gaben Eltern von Ego Kids an, dass ihre Kinder «besonderer waren als andere Kinder» und «Aussergewöhnliches im Leben verdienen».
Eltern meinen es gut
Eltern haben mit ihrem Verhalten keine böse Absichten. Sie erfüllen ihren Kindern gerne ihre Wünsche. Manche hatten als Kind selbst nicht viel und möchten, dass es ihrem Kind besser geht.
Doch ein Kind braucht gar nicht so viele materielle Dinge. Viel wichtiger ist es, Zeit und Liebe zu schenken.